Geringer Platzbedarf bei vergleichsweise gutem Ertrag und hoher Eiweißgehalt: Hülsenfrüchte sind sowohl aus ernährungsphysiologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht eine gute Investition. In Deutschland werden entsprechende Erzeugnisse allerdings hauptsächlich als Futtermittel verwendet. Auch aus diesem Grund kann der nationale Bedarf nicht durch Anbau allein gedeckt werden, wie unsere Grafik zeigt.
Laut Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lag der Selbstversorgungsgrad abzüglich von Sojabohnen in der Erntesaison 2019/2020 bei rund 65 Prozent. Das positive Verhältnis zwischen Erntefläche und Ertrag zeigt sich in den Kennzahlen für 2020: Obwohl nur rund 190.100 Hektar oder 1,8 Prozent der Ackerflächen in Deutschland mit Hülsenfrüchten wie Erbsen, Lupinen oder Bohnen bestellt wurden, konnte eine Produktionsmenge von rund 567.400 Tonnen erreicht werden.
Laut Ackerbaustrategie des BMEL sollen in Zukunft rund zehn Prozent der deutschen Ackerflächen auf Hülsenfruchtanbau entfallen. Als Vorteile der Fruchtart führt das Ministerium unter anderem eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, die Auflockerung enger Fruchtfolgen und ein besseres Wasserhaltvermögen der Böden an. Um die Bedeutung von Hülsenfrüchten für eine klimafreundlichere und nachhaltigere Ernährung zu untermauern, hat die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen am 2019 den World Pulses Day, übersetzt Welthülsenfrüchtetag, ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 10. Februar begangen wird.