Wer sich als Aktivist für seine Heimat und die Umwelt einsetzt, lebt teilweise sehr gefährlich. Die weltweite Nachfrage nach Produkten wie Holz, Palmöl und Mineralien steigt, was dazu führt, dass Regierungen, Unternehmen und kriminelle Banden illegal Land beschlagnahmen. Die Folge daraus sind teils gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Aktivisten.
Ein neuer Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness beziffert die Anzahl der weltweit infolge dieser Konflikte um Ressourcen getöteten Personen. Die Untersuchung dokumentiert 227 Todesfälle im Jahr 2020, die höchste Zahl, die in einem einzigen Jahr verzeichnet wurde.
Wie die Statista-Grafik zeigt, ist der Aktivismus vor allem in süd- und mittelamerikanischen Ländern gefährlich. Die meisten Tode im vergangenen Jahr verzeichnet Kolumbien – hier kamen 65 Menschen ums Leben. Weltweit wurden 2020 durchschnittlich jede Woche mehr als vier Land- und Umweltschützer getötet.
Der tödlichste Sektor im Jahr 2020 war die Holzwirtschaft mit 23 Todesfällen in diesem Bereich. Die Ausbeutung von Ökosystemen - darunter auch Bergbau, Agrarindustrie und andere - war für mehr als ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich.
Global Witness fügt hinzu, dass die Daten niemals ein genaues Bild des wahren Ausmaßes des Problems vermitteln werden, da es in vielen der betroffenen Länder keine freie Presse gibt und viele Regierungen es versäumen, Missbräuche zu überwachen.