2020 wurden geschätzt 407 Millionen Euro und damit 79 Prozent weniger Umsatz mit Online-Tickets für Kinobesuche, Sport- und Musikveranstaltungen generiert als im Vorjahr. 2019 lag der geschätzte Gesamtumsatz noch bei knapp 2 Milliarden Euro. Während Kinobetreiber:innen mit Umsatzeinbußen von etwa 70 Prozent im Vergleich noch glimpflich davongekommen waren, war die Musikbranche in Deutschland am stärksten betroffen.
Wie Daten des Statista Digital Market Outlooks zeigen, fiel der Umsatz mit online erworbenen Karten für Konzerte, Festivals und andere Musik-Events über Plattformen wie Eventim im vergangenen Jahr voraussichtlich um knapp 83 Prozent. Zwischen März und November 2020 hatten die im Musikspielstättenverband LiveKomm organisierten Veranstaltungsorte laut des Vorsitzenden Axel Ballreich mit 95 bis 100 Prozent Umsatzrückgang zu kämpfen gehabt. Bei einer Anhörung des Tourismusausschusses am 25. November 2020 zeichnete Ballreich ein düsteres Bild: "Unser Geschäftsmodell beruht auf Enge, Schwitzen, Zusammenhalt. Wir werden die letzten sein, die wieder in den Normalbetrieb gehen dürfen."
Obwohl für 2021 aufgrund fortschreitender Lockerungen und steigender Impfquoten ein Anstieg der Online-Ticketverkäufe um 28 Prozent prognostiziert wird, könnte es noch dauern, bis sich die Branche komplett erholt; ein vorläufiger Umstieg auf digitale Lösungen wie bei Messen, Tagungen und anderen Veranstaltungen, der einige Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt hat, ist für die wenigsten Sport- und Musik-Events praktikabel.