StockX ist einer der führenden Online-Marktplätze für Marken-Sneaker und –Bekleidung. Die Plattform bedient den Sekundärmarkt für Sneaker, welcher bis 2025 etwa 15-25 Prozent Anteil am gesamten 100 Milliarden US-Dollar schweren Sneakermarkt ausmachen soll. Wie die Statista-Grafik zeigt, ist das Warenvolumen der auf StockX gehandelten Produkte 2020 gegenüber dem Vorjahr um ganze 80 Prozent auf 1,8 Milliarden US-Dollar angestiegen – ein klares Indiz für eine hohe Nachfrage nach der im Einzelhandel schwer zu bekommenen Designer-Mode. Dabei entfällt der Großteil der gehandelten Waren auf Schuhe.
Nike Jordans sind die populärsten auf StockX verkauften Sneaker – im Durchschnitt wechseln sie für 54% über dem Einzelhandelspreis den Besitzer. Auch andere beliebte Marken haben auf dem Sekundärmarkt einen deutlichen Preisaufschlag: Nikes sind durchschnittlich 46% teurer, Adidas-Sneaker gehen für etwa ein Drittel mehr über die virtuellen Ladentheke, bei Converse und New Balance sind es 30 respektive 39 Prozent.
Der Weiterverkauf von limitierten Sneakers macht es für den Otto Normalverbraucher nahezu unmöglich, sich ein begehrtes Paar bei Online-Raffles zu ergattern. Professionelle Reseller kaufen die ohnehin knappen Bestände der Online-Händler mithilfe von Bots leer, um die Produkte danach teuer an den Endkonsumenten zu veräußern. Deshalb sind sie in der Sneaker-Community geächtet.
Wegen Verbindungen zu Akteuren auf dem Sekundärmarkt musste die Vizepräsidentin von Nike Nordamerika Ann Herbert, kürzlich ihren Posten räumen. Ihr Sohn soll mit ihrer Hilfe im großen Stile Nike Sneaker direkt beim Produzenten eingekauft haben, um sie gewinnbringend weiterzuverkaufen, so heißt es in einem Bericht von Bloomberg.