UNICEF schätzt, dass in 30 Ländern über 200 Millionen genitalverstümmelte Mädchen und Frauen leben. Und jedes Jahr sind weitere drei Millionen Mädchen in Gefahr, Opfer dieser Praxis zu werden. Die WHO versteht unter weiblicher Genitalverstümmelung "jede teilweise oder totale Entfernung oder sonstige Verletzung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane aus nicht medizinischen Gründen.“ In manchen Ländern ist die Mehrheit aller Frauen betroffen, wie die Statista-Grafik zeigt.
Da dieser Eingriff oft mit ungeeigneten und nichtsterilen Hilfsmitteln durchgeführt wird, kommt es regelmäßig zu schweren Komplikationen. Dazu heißt es bei der Bundeszentrale für politische Bildung: "Für die Mädchen und Frauen beginnt mit der Verstümmelung ein lebenslanger Leidensweg. Neben dem Schock, den die Betroffenen erleben, kommt es zu starken Blutungen, verursacht durch das Entfernen von Teilen der Genitalien und der damit einhergehenden Beschädigung von Venen und Arterien. Viele Betroffene leiden unter Infektionen, die durch nicht sterilisierte Instrumente, traditionelle Wundheilmittel und dem Brauch, dem Opfer nach dem Eingriff die Beine zusammenzubinden, was den Abfluss des Wundsekrets verhindert, entstehen."
Der am 6. Februar stattfindende Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung soll auf das Schicksal von Frauen und Mädchen aufmerksam machen, an denen Genitalverstümmelungen vorgenommen wurden oder die davon bedroht sind. Die UN hofft, dieser Praxis bis 2030 ein Ende zu setzen. Informationen zum Thema finden sich unter anderem auf den Seiten der Vereinten Nationen, der WHO oder der Bundeszentrale für politische Bildung.