Eine selbstbestimmte, natürliche Geburt, möglichst ohne große Schmerzen: das wünschen sich viele werdende Mütter. In der Realität kommt es jedoch oft anders. Immer mehr Kinder werden per Kaiserschnitt - geplant oder per Notkaiserschnitt - geholt. Dabei ist nicht jede Sectio medizinisch wirklich notwendig. Zeit- und Kostenfaktoren, Personalmangel sowie ein hoher Sicherheitsanspruch seitens der Klinken, die kein Risiko eingehen wollen, können ebenfalls zu einer Kaiserschnittrate führen, die höher ist als es nötig wäre. Ein Wunschkaiserschnitt seitens der Frauen macht in Deutschland dagegen nur einen geringen Anteil aus.
Wie die Grafik von Statista auf Basis aktueller OECD-Daten zeigt, lag die Kaiserschnittrate in Deutschland 2018 im Schnitt bei 29,6 Prozent. Sie bezieht sich auf die Anzahl der Sectios je 1.000 Lebendgeburten. Damit liegt Deutschland im EU-Vergleich im oberen Drittel. Am höchsten ist die Kaiserschnittrate in Polen, Ungarn und Italien. Vergleichsweise niedrig ist sie in Schweden, Finnland und den Niederlanden.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist lediglich eine Kaiserschnittrate von bis zu zehn Prozent medizinisch notwendig. Kaiserschnitte können Leben retten, sollten aber nur im Notfall angewendet werden, da sie Risiken für die Gesundheit von Mutter und Kind bergen.