Die Corona-Pandemie legt die globale Wirtschaft lahm. Verbessert sich dadurch auch die Luftqualität, weil viele Produktionsanlagen stillstehen und weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind? Die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Umweltbundesamtes erhärten diese Vermutung, was die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) angeht. Die Kurven zeigen die Belastung des letzten Montags des März 2020 mit dem des letzten Montags des März 2019 für ausgewählte Messstationen. An diesen wurden im Jahr 2019 die höchsten Jahresmittelwerte gemessen. Alle Stationsumgebungen sind städtisch und verkehrsnah. Zu erkennen ist, dass an allen Messstationen die Tageskurven des 30. März 2020 niedriger ausfallen als am 25.3.2019. Lässt sich daraus allgemeingültig ableiten, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie für bessere Luft sorgt? Nein, denn die Grafik zeigt lediglich einen sehr kleinen zeitlichen Ausschnitt einzelner Messstationen eines einzigen Luftschadstoffs. Auch wenn NO2-Belastung weniger wetterabhängig ist als die Feinstaubbelastung zeigen die Daten nur einen kleinen Teilbereich, aus dem sich laut telefonischer Auskunft des Umweltbundesamtes noch kein belastbarer allgemeiner Trend ableiten lässt. Dieser lasse sich vermutlich erst im kommenden Jahr in der Rückschau und im Vergleich mit vielen Jahren zuvor herausarbeiten. Die Grafik wird dann entsprechend aktualisiert werden.
Stickstoffoxide entstehen bei Verbrennungsprozessen. Die Hauptquellen von Stickstoffoxiden in der Außenluft sind Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen (für Kohle, Öl, Gas, Holz, Abfälle). In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die bedeutendste Stickstoffoxid-Quelle, wobei der größte Anteil aus Dieselmotoren von Pkw, leichten und schweren Nutzfahrzeugen sowie Bussen mit Dieselantrieb stammt.