Wenn es bei der Europawahl 2009 schon keine Prozenthürde gegeben hätte
99 Sitze hat die Bundesrepublik derzeit im Parlament der Europäischen Union. Bei der kommenden Wahl werden nur 96 vergeben. Wie nun vor Gericht entschieden wurde, wird es zudem keine Prozenthürde geben, die es kleinen Parteien erschwert, in das Gremium einzuziehen. 2009 gab es noch eine Fünf-Prozent-Hürde, ähnlich wie bei Bundestagswahlen. Nachdem diese untersagt wurde, war für 2014 eine Drei-Prozent-Hürde geplant, die jedoch ebenfalls für unzulässig erklärt wurde.
Doch wie wird sich diese Entscheidung auf die Sitzverteilung auswirken. Ein Blick zurück gibt einen Eindruck. Bei der Europawahl wird in Deutschland das sogenannte "Divisorverfahren mit Standardrundung" angewandt. Legt man dieses zu Grunde, wären 2009 nicht sechs Parteien, sondern 13 nach Brüssel entsandt worden. Die rund 135000 Stimmen der ödp - etwa 0,53 Prozent der Stimmen - wären noch ausreichend gewesen. Die fiktive Sitzverteilung aus 2009 unter den geänderten Vorzeichen zeigt unsere Grafik.