Zehn Jahre ist es nun her, dass Lehman Brothers, die bis dato viertgrößte Investmentbank der USA, Insolvenz anmeldete und quasi von einem Tag auf den anderen 28.000 Mitarbeiter auf die Straße setzte, 690 Milliarden US-Dollar an Firmenwert einfach verpufften einfach. Das Unternehmen, welches sich intensiv am Subprime-Geschäft betätigte, kam im Zuge der amerikanischen Immobilienkrise in finanzielle Bedrängnis und wurde, obwohl es als „too big to fail“ galt, nicht von der öffentlichen Hand gerettet.
Weil neben US-amerikanischen Banken auch Finanzhäuser in Europa am Geschäft mit faulen Hauskrediten und deren Umwandlung in strukturierte Wertpapiere verwickelt waren, drohte nach Lehman Brothers auch deutschen Banken mit Systemrelevanz, wie der HSH Nordbank oder der Hypo Real Estate der Kollaps.
Es dauerte nicht lange bis die Bankenkrise gesamtwirtschaftlich bemerkbar war, Massenarbeitslosigkeit und einen Konjunktureinbruch waren zu befürchten. Um die Folgen für die deutsche Wirtschaft zu dämpfen, wurden Programme wie das Kurzarbeitergeld oder die Abwrackprämie eingeführt, von denen Wirtschaft und Arbeitnehmer profitieren konnten.
Nun, zehn Jahre nach der Pleite, scheint die deutsche Wirtschaft sich erholt zu haben. Die Arbeitslosigkeit liegt auf einem Rekordtief und auch das Wirtschaftswachstum ist stabil – dennoch gibt es bleibende Folgen. Bis heute setzt die EZB auf eine Niedrigzinspolitik und das Vertrauen in den Finanzmarkt bleibt in Teilen der Bevölkerung erschüttert. Auch der erstarkende Rechtspopulismus in Europa ist eine indirekte Folge der Lehman-Pleite, man Bedenke, dass die AfD im Zuge Griechenland-Rettung zuvorderst als eurokritische Partei von sich hören machte.
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