Daten und Fakten zum Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland
Das Verarbeitende Gewerbe als Jobgarant und Motor des Außenhandels
Im Verarbeitenden Gewerbe waren zuletzt rund 5,5 Millionen Menschen beschäftigt, während der Corona-Jahre nahm die Anzahl der Beschäftigten etwas ab. Im Maschinenbau waren mit zuletzt rund 950.000 Personen die meisten Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes tätig. Nach der Anzahl der Beschäftigten folgt der Fahrzeugbau mit rund 773.000 Beschäftigten und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit rund 504.000 beschäftigten Personen. Die Anzahl der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes summierte sich im Jahr 2022 auf rund 22.450 Unternehmen.Der Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes (inkl. Bergbau) summierte sich zuletzt auf rund 2,2 Billionen Euro. Dabei teilte sich der Umsatz auf das Inland und das Ausland nahezu gleich auf. Produkte wie Anlagetechniken, Maschinen, chemische Erzeugnisse und nicht zuletzt Automobile zählen zu den wichtigsten Exportgütern der deutschen Wirtschaft und tragen seit Jahrzehnten zu starken Außenhandelsbilanz bei.
Die größten Branchen und wichtigsten Unternehmen
Die deutsche Automobilindustrie galt lange Zeit als Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst und der nationalen Industrie. Zahlreiche Marken, darunter der Branchenprimus Volkswagen, sind auf der ganzen Welt vertreten. Im Jahr 2023 verzeichnete die deutsche Automobilindustrie einen Umsatz von über 564 Milliarden Euro, rund 70 Prozent des Umsatzes erwirtschafteten die Automobilkonzerne im Ausland. Neben Volkswagen haben auch Mercedes-Benz und BMW ihren Sitz in Deutschland und sind eigenständige Konzerne. Andere deutsche Automarken wie Audi, Opel oder Porsche sind unter dem Dach anderer Automobilkonzerne.In der chemischen und pharmazeutischen Industrie zählen ebenfalls einige deutsche Konzerne zu den größten der Welt. Im Jahr 2023 erwirtschafteten nur die chemischen Industrien Chinas und der USA einen höheren Umsatz als die deutsche Branche. Unter den umsatzstärksten deutschen Chemieunternehmen sind vor allem BASF und die Bayer AG zu nennen. Im Jahr 2023 erwirtschaftete die chemisch-pharmazeutische Industrie einen Umsatz von rund 225 Milliarden Euro. Zu den umsatzstärksten Sparten der Branche zählen die Herstellung von Petrochemikalien und Derivaten, Fein- und Spezialchemikalien sowie die Pharmazeutische Industrie.
Der Maschinenbau ist äußerst vielschichtig und reicht von der Herstellung einzelner Bauelemente bis ihn zu Anlagetechniken und Großmaschinen. Der umsatzstärkste Sektor des Maschinenbaus ist die Herstellung von Werkzeugmaschinen, gefolgt von Fördermitteln. Insgesamt erwirtschaftete der deutsche Maschinenbau im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 263 Milliarden Euro, nach dem Einbruch im Corona-Krisenjahr 2020 erholte sich der Umsatz bis zum Jahr 2022 auf Vorkrisenniveau. Die Branche ist auf einen starken Absatz im Ausland angewiesen, im Jahr 2023 lag die Exportquote des Maschinenbaus bei über 80 Prozent. Zu den größten Unternehmen der Branche zählen Siemens (mit Siemens Energy und dem Mutterkonzern) sowie KION. Die KION Group ist einer der größten Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten weltweit.
Als letzte große Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist die deutsche Elektroindustrie zu nennen. Im Jahr 2023 erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von rund 238 Milliarden Euro. Die umsatzstärksten Branchensegmente bilden dabei die Fertigung von Automationen und elektronischen Bauelementen. Im Jahr 2023 waren rund 908.000 Personen in der Elektroindustrie beschäftigt.