Der Markt für japanische Animationsfilme und –serien hat 2023 ein Gesamtvolumen von rund 3,35 Billionen Yen (ca. 23,1 Milliarden Euro) erreicht. Mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 ist das Marktvolumen über die vergangenen zehn Jahre kontinuierlich angestiegen, wie die Statista-Grafik mit Daten der Association of Japanese Animations (AJA) zeigt. Die Umsätze sind dabei nicht nur auf Kino, TV und Streaming begrenzt, sondern enthalten auch die Segmente Merchandising, Musik, Live-Entertainment und das in Japan sehr beliebte Pachinko-Geschäft (Spielautomaten).
Einen immer größer werdenden Anteil am Erfolg von Anime hat das Auslandsgeschäft. 2023 wurde die Hälfte aller Umsätze in den Überseemärkten erzielt. Asien und Nordamerika sind dabei für das größte Stück vom Kuchen verantwortlich - allen voran China, Südkorea und die USA. Wie beliebt Animationsfilme und –serien in Deutschland und anderen Ländern sind, veranschaulichen Daten der Statista Consumer Insights.
Dass Anime auch außerhalb Japans erfolgreich sind, liegt nicht zuletzt an Streamingdiensten wie Netflix und Crunchyroll, die ihr Anime-Angebot in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und weltweit verfügbar gemacht haben. Laut Untersuchungen von Parrot Analytics machen Anime weniger als vier Prozent des Netflix-Angebots aus, sind aber mit rund 2,1 Milliarden US-Dollar für 6,8 Prozent der Einnahmen verantwortlich – eine Investition, die sich für den US-Streamingdienst auszuzahlen scheint. Crunchyroll, als größtes auf Anime spezialisiertes Streamingportal, kommt auf rund 1,16 Milliarden US-Dollar und konnte zuletzt die Marke von rund 15 Millionen Abonnent:innen weltweit erreichen. Amazon Prime hat 2023 global etwa eine halbe Milliarde mit seiner Anime-Sparte erwirtschaftet.
In Japan gibt es derzeit laut Schätzungen der AJA 811 Unternehmen, die an der Produktion von Anime beteiligt sind. Die Anzahl der Firmen hat sich in den vergangenen 15 Jahren etwa verdoppelt. Tokio ist nach wie vor das Zentrum der japanischen Anime-Industrie – 85 Prozent der Produktionsstudios haben ihren Sitz in der japanischen Hauptstadt. Die größte Studio-Dichte weisen die Bezirke Suginami (149 Studios) und Nerima (103 Studios) auf. Einige dieser Filmstudios blicken auf eine lange Tradition zurück. Tōei Animation, eines der größten und bekanntesten Studios, wurde beispielsweise bereits 1948 gegründet und zeichnet sich verantwortlich für international erfolgreiche Serien wie Dragon Ball oder One Piece.