Rund ein Viertel der Menschen weltweit halten Korruption für eines der zentralen Probleme ihres jeweiligen Landes. In Indonesien und Ungarn nannten sogar mehr als die Hälfte der von Ipsos befragten Personen Korruption in Politik und im Finanzwesen als eines der Hauptprobleme. Vor allem in Ungarn hat die Korruptionswahrnehmung im Vergleich zur Vorjahresumfrage deutlich zugenommen (+ 11 Prozentpunkte). Die Statista-Grafik zeigt die Länder, in denen der Anteil der Personen, die Korruption als eines der schwerwiegendsten Landesprobleme ansehen, am größten ist.
Von den 29 in der Umfrage enthaltenen Ländern sind es vor allem asiatische und südamerikanische Staaten, die in der Top zehn auftauchen. In diesen kam es in der Vergangenheit häufiger zu Machtmissbrauch seitens der Politiker:innen und mächtiger Unternehmen. So scheiterte beispielsweise erst kürzlich der Versuch des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol das Parlament gewaltsam mittels eines Militärcoups auszuhebeln. Yoon sieht sich nun mit einer Anklage wegen Hochverrats konfrontiert. Bereits einige Jahre zuvor wurde die damalige Präsidentin Park Geun Hye ihres Amtes enthoben und zu 22 Jahren Haft verurteilt, weil sie in einen Korruptionsskandal verwickelt war.
Doch auch Europa ist nicht frei von Korruption. Mit Ungarn auf Platz zwei und Spanien auf Platz zehn des Rankings zeigt sich, dass es innerhalb der EU auch vermehrt zu Machmissbrauch in der Politik und dem Finanzwesen kommt. Das Beweist auch der Korruptionsskandal um die ehemalige Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili aus dem vergangenen Jahr. Sowohl Ungarn als auch Spanien zählen zu den Ländern, in denen die Korruptionswahrnehmung laut Ipsos im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gestiegen ist.