Der weltweite Datenaustausch im Internet läuft fast ausschließlich über Untersee-Datenkabel. Die Statista-Grafik zeigt mit Daten von Telegeography, welche dieser Kabel Deutschland mit Daten versorgen. Das längste dieser Kabel trägt den Namen Atlantic Crossing-1 (AC-1) und verbindet mit einer Länge von über 14.000 Kilometern die Insel Sylt mit den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den USA. Das zweitlängste Kabel ("IOEMA", 1.371 km Länge) verläuft zwischen Wilhelmshaven, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich.
Dass der weltweite Datenaustausch fast ausschließlich über Untersee-Datenkabel läuft, halten viele Experten zudem nicht mehr für zeitgemäß. Deshalb könnte der globale Datenaustausch auch via Satelliten bald stärker in den Fokus rücken. Jüngst haben Huthi-Milizen mit Angriffen auf die Untersee-Datenkabel im Roten Meer. Die Industriestaaten der G7 wollen den Schutz dieser wichtigen Infrastruktur nun verbessern.
Auch in der Ostsee wurden bereits Schäden an Unterseekabeln entdeckt. Deshalb sind Europa und die NATO auch hier besorgt über die Sicherheit kritischer Infrastrukturen. Digitalminister Volker Wissing mahnt in Verona nun an, man müsse ernst nehmen, dass sich die geopolitische Situation destabilisiere an vielen Stellen auf der Erde: "Und deswegen brauchen wir eine Antwort auf die Frage der Sicherheit unserer digitalen Infrastrukturen." Gleichwohl entstehen die meisten Schäden an den Unterseekabeln laut Telegeography durch Fischerei und Anker von großen Schiffen.
Moderne Seekabel nutzen übrigens Glasfasertechnologie. Dabei feuern Laser die Daten an einem Ende mit extrem hoher Geschwindigkeit über dünne Glasfasern zu Rezeptoren am anderen Ende des Kabels. Diese Glasfaser sind zum Schutz mit mehreren dicken Schichten Kunststoff (und manchmal auch Stahldraht) umwickelt.