Chinas Immobilienmarkt steht unter Druck. Wie die Statista-Grafik zeigt, pendelt die Zahl der fertiggestellten Wohnungen chinesischer Immobilienentwickler seit fünf Jahren um die Marke von sechs Millionen (siehe gelbe Linie) – trotzdem brechen im selben Zeitraum die Gewinne der Branche weg (rote Balken). Seit 2018 sind diese um 50 Prozent gesunken. Beobachter sprechen von einem Platzen der Immobilienbranche Chinas, was die Wirtschaftskraft des Landes beeinträchtigen würde. Datenbasis ist das National Bureau of Statistics of China.
Die Lage könnte sich Ende Januar weiter verschärfen: Dann wird in China darüber entschieden, ob der hoch defizitäre Immobilienentwickler Evergrande gerettet oder liquidiert wird. Medienberichten zufolge könnte auch eine geordnete Liquidation Chinas wirtschaftliche Erholung belasten. In China gäbe es ein massives Überangebot an Wohnungen, was zur Entstehung von Geisterstädten geführt habe.
China hat gestern für das Jahr 2023 ein Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Experten zweifeln allerdings an der Zahl. Möglichkeiten zur Schönfärberei gäbe es in einem autokratischen System wie dem chinesischen viele. Daher ist nicht auszuschließen, dass die in der Grafiken gezeigten, offiziellen Daten zu den Gewinnen und den fertiggestellten Wohnungen ebenfalls kein exaktes Abbild der wirtschaftlichen Entwicklung darstellen.
Immobilienentwickler sind mit der Aufgabe betreut, Flächen- und Gebäudepotenziale zu identifizieren und zu nutzen. Die daraus resultierenden Immobilien werden nach Fertigstellung weiterverkauft oder zahlen direkt auf den Wert des Immobilienportfolios eines Unternehmens ein.