Die Passagierzahlen an den großen deutschen Flughäfen verzeichnen im ersten Quartal 2023 ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser war noch durch die sich schnell verbreitende Omikron-Variante des Coronavirus und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen geprägt. Die nach Passagierzahlen größten fünf deutschen Flughäfen verzeichnen 2023 nun ein kräftiges Plus, das zwischen 45,6 Prozent am Flughafen Berlin Brandenburg (zuvor Berlin Schönefeld) und 70,7 Prozent am Flughafen München liegt.
Der Flughafenverband ADV zeigt sich mit der Entwicklung allerdings noch nicht zufrieden. Zum Vorkrisenniveau im Jahr 2019 fehlen ADV-Angaben zufolge noch 31,2 Prozent der Reisenden. Mit dieser Entwicklung läge Deutschland am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte: die Entwicklung der angebotenen Sitze liege in Deutschland um mehr als 10 Prozent hinter den europäischen Nachbarstaaten zurück.
Zur Verkehrsentwicklung erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel: „Es ist ein Wachstum mit angezogener Handbremse. Die zahlreichen streikbedingten Flugausfälle der letzten Monate haben die Entwicklung des Luftverkehrsaufkommens gedämpft. Mit Beginn des Osterreiseverkehrs hat das Wachstum zum Glück wieder an Dynamik genommen.“
Der weltweite Flugverkehr liegt indes nur noch rund drei Prozent unter Vorkrisenniveau. Das zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von Daten des Reisedatendienstes Official Airline Guides (OAG). Bereits Mitte Juli 2022 hat die weltweite Kapazität wieder die Marke von über 100 Millionen Sitzplätzen erreicht. Während der für sie ruinösen Corona-Flaute hatten Flughäfen und Airlines aus Kostengründen jedoch schlagartig Personal abgebaut, was vielfach zu Verspätungen und mitunter auch zu Flugausfällen geführt hatte.