Die Liste der Medikamente und Wirkstoffe, bei denen es in Deutschland Lieferengpässe gibt, ist derzeit besonders lang. Insgesamt listet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für 2022 über 650 Erstmeldungen von Medikamenten-Lieferengpässen - davon sind indes nicht mehr alle aktuell. Offene Meldungen aus den Vorjahren mit eingerechnet gibt es derzeit bei 335 Arzneimitteln Schwierigkeiten. Zu den wichtigsten Gründen zählen erhöhte Nachfrage (79) und Probleme in der Herstellung (65).
Auch auf das kommende Jahr sehen Branchenvertreter:innen mit Sorge. "Wir erwarten eine Steigerung der Lieferdefizite", so Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Als wichtige Ursache für die Versorgungsprobleme gilt die Globalisierung: "68 Prozent der Produktionsorte von Wirkstoffen, die für Europa bestimmt sind, liegen im kostengünstigeren Asien, heißt es in der Studie des Pharmaverbands vfa."