Eine Pflegekraft in Deutschland verdient monatlich im Durchschnitt 3.531 Euro brutto. Fachkräfte liegen leicht über diesem Betrag, Hilfskräfte mit 2.559 Euro jedoch deutlich darunter. Betrachtet man die Entwicklung der Entgelte in einem Fünfjahreszeitraum, so sind diese im Schnitt um rund 17 Prozent angestiegen. Zur Einordnung: die Entgelte von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im selben Zeitraum nur um 12 Prozent gestiegen.
In der Corona-Pandemie ist die Debatte über eine angemessene Bezahlung von Pflegekräften erneut in Schwung gekommen. Die Politik hat darauf reagiert: Seit dem 1. September 2022 muss eine Pflegeeinrichtung, um als solche zugelassen zu sein, zudem entweder selbst tarifgebunden sein oder ihre Pflege- und Betreuungskräfte mindestens in Höhe von in der Region anwendbaren Pflege-Tarifverträgen entlohnen. Zum 1. Juli 2023 tritt außerdem die neue Vorgabe zur Personalbemessung in der Pflege in Kraft. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung muss dann den individuellen Personalbedarf berechnen und entsprechend qualifiziertes Personal vorhalten. Für die tatsächliche Umsetzung gilt ein Übergangszeitraum bis 2025.
Die neuen Gesetze zur Bezahlung von Pflegekräften trägt dazu bei, dass die Kosten für die Pflege im Heim insgesamt steigen. Bei einem Aufenthalt von bis zu 12 Monaten Dauer steigen die Gesamtkosten für Krankenversicherte von 2.199 Euro (Juli 2022) auf 2.548 Euro (Juli 2023). Dies entspricht einem Anstieg von rund 16 Prozent. Bei längeren Heimaufenthalten steigen die Kosten ebenfalls – wenn auch nicht ganz so stark.
In Deutschland wächst die Zahl der Menschen, die über 80 Jahre alt sind, in den kommenden Jahrzehnten deutlich. Eine Folge: es wird hierzulande immer mehr pflegebedürftige Menschen geben. Wie die Statista-Grafik zeigt, rechnet das Bundesgesundheitsministerium bis 2050 mit sechseinhalb Millionen pflegebedürftigen Menschen, die Zahl der Menschen über 80 erreicht fast die Zehn-Millionen-Marke.