Stadtstaaten Schlusslicht bei Mülltrennung
36,7 Millionen Tonnen Abfall: So viel Müll fiel 2012 in deutschen Haushalten an. Umgerechnet sind das pro Einwohner etwa 456 Kilogramm. Der Größte Teil davon war Hausmüll, auch bekannt als Restmüll (164 Kilogramm). Bioabfälle machten 113 Kilogramm pro Kopf aus. Die getrennt gesammelten Wertstoffe werden mit 148 Kilogramm beziffert. Davon machten Papier, Pappe und Karton mit 72 Kilogramm den Großteil aus, gefolgt von Glas (24 Kilogramm) und Holz (14 Kilogramm). Pro Einwohner fielen zudem etwa 29 Kilogramm Sperrmüll an.
Die Abfallmenge hat sich in den letzten sieben Jahren kaum verändert. Unterschiede gibt es jedoch zwischen den Bundesländern. Während ein Sachse im Schnitt 2012 nur 320 Kilogramm Müll zur Entsorgung gab, fielen in Rheinland-Pfalz pro Kopf ganze 512 Kilogramm an. Allgemein wurde in den Haushalten der neuen Bundesländer im Schnitt weniger Müll eingesammelt.
Und wie schaut es in Sachen Mülltrennung aus? Errechnet man den Anteil der getrennt gesammelten Werkstoffe an den Haushaltsabfällen pro Einwohner je Bundesland zeigt sich: Vor allem die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin setzen kaum auf Mülltrennung. In Hamburg war 2012 weniger als ein Viertel des Mülls besagter Kategorie zuzurechnen. In Baden-Württemberg und Sachsen waren es hingegen jeweils mehr als 37 Prozent (siehe Grafik).
Noch deutlicher wird dies, rechnet man aus, wie hoch der Anteil des Restmülls (inklusive Sperrmüll) lag: In Baden-Württemberg war es weniger als ein Drittel, in Hamburg betrug der Anteil fast zwei Drittel. Hier macht sich allerdings indirekt der Anteil der organischen Abfälle bemerkbar. Der betrug in Baden-Württemberg nämlich rund ein Drittel, in Hamburg nur 8,6 Prozent. Neben dem Stand der Mülltrennung dürfte hier jedoch die Wohnsituation eine große Rolle spielen, machen doch Gartenabfälle einen großen Anteil am Biomüll in vielen kleineren Orten aus.