Einkommensungleichheit nach dem Gini-Index in Österreich bis 2023
Im Jahr 2023 lag der einkommensbezogene Gini-Index für Österreich bei 28,1 Punkten. Damit stieg die Einkommensungleichheit das zweite Jahr in Folge und auf einen Höchststand im betrachteten Zeitraum.
Was ist der Gini-Index?
Der Gini-Index oder Gini-Koeffizient ist ein statistisches Maß, das zur Darstellung von Ungleichverteilungen verwendet wird. Er kann einen beliebigen Wert zwischen 0 und 100 Punkten annehmen. Der Gini-Index zeigt die Abweichung der Verteilung des verfügbaren Einkommens auf Personen oder Haushalte innerhalb eines Landes von einer vollkommen gleichen Verteilung. Ein Wert von 0 bedeutet absolute Gleichheit, ein Wert von 100 absolute Ungleichheit. Weltweit herrscht die größte Gleichheit demnach in der Slowakei mit 23,2 Punkten, die größte Ungleichheit hingegen in Südafrika mit 63 Punkten.
Soziale Gerechtigkeit in Österreich
Regelmäßig beschäftigen sich Meinungsforschungsinstitute mit der Frage, ob es in Österreich gerecht zugeht. Dabei gibt es zunächst verschiedene Definitionen von "Sozialer Gerechtigkeit": Hohe Zustimmung finden mit 87 bzw. 85 Prozent die Aussagen, dass jeder seiner Leistung entsprechend verdienen solle sowie die Kluft zwischen Arm und Reich nicht zu groß werden dürfe. Dass alle möglichst gleich viel verdienen sollten, finden hingegen nur 34 Prozent der Österreicher gerecht. Eine totale Einkommensgleichheit wird also mehrheitlich nicht angestrebt, dennoch bewerten laut einer weiteren Umfrage 84 Prozent die Einkommensunterschiede im Land als zu groß. Die bestehenden sozialen Unterschiede sehen dann auch nur 34 Prozent als gerecht an.