Rund 30 Prozent schon mit Online-Hassposts konfrontiert
Doch nicht nur Postings von Freunden, in denen gehetzt wurde, fielen den Befragten auf: 29,8 Prozent von ihnen gaben an, dass sie bemerkt hätten, dass Freunde unseriöse Medien empfehlen würden. Spätestens seitdem die Flüchtlingsthematik den medialen Diskurs bestimmt, fallen immer wieder fragwürdige Seiten mit spekulativen oder vollkommen gefälschten Meldungen auf, die sich oftmals als Gegenstimme zu einer vermeintlichen „Lügenpresse“ oder zu den vermeintlichen „Systemmedien“ zu positionieren versuchen.
Doch wie gehen die Nutzer mit solchen Postings und ihren Urhebern um? 15,3 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, sie hätten in den vergangenen Monaten unseriöse oder hetzerische Posts kritisch kommentiert. Und Immerhin 13,6 Prozent der Befragten bestätigte sogar, dass sie zuletzt Personen wegen hetzerischer Posts aus ihrer Freundesliste entfernt hätten.
Weniger als die Hälfte, genau 47 Prozent, gaben in der repräsentativen Umfrage, in der Mehrfachnennungen möglich waren, an, dass sie nicht in Sozialen Medien aktiv seien oder keine der zuvor genannten Aussagen auf sie zutreffe. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass rund die Hälfte der 14-35-Jährigen seit November über ihre Kontakte in Sozialen Medien in einer Form in Kontakt mit hetzerischen oder unseriösen Postings oder Beiträgen gekommen sind. Was die Nutzer darunter jeweils genau verstehen, geht freilich nicht aus dieser Umfrage hervor. Dennoch bietet sie einen Eindruck davon, wie verbreitet das Phänomen ist.

Beschreibung
Die Grafik zeigt den Anteil der 14-35 jährigen Befragten, die in den letzten drei Monaten in Sozialen Netzwerken mit Hasspostings oder ähnlichem konfrontiert waren.