Umfrage zur geplanten Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie zum 01. Januar 2024

Um die gastronomischen Betriebe zu entlasten wurde der Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie im Zuge der Corona-Pandemie vorläufig von 19 Prozent auf sieben Prozent gesenkt. Zum 01. Januar 2024 soll diese Senkung rückgängig gemacht werden, sodass die Mehrwertsteuer für Cafés und Restaurants wieder 19 Prozent betragen würde. Für Essenslieferungen und Fertigprodukte aus dem Supermarkt soll die Mehrwertsteuer jedoch weiterhin bei sieben Prozent bleiben.

Gastronomie sieht Mehrwertsteuererhöhung kritisch

In einer Umfrage des Gastronomieverbandes DEHOGA gab die deutliche Mehrheit der befragten gastgewerblichen Unternehmen aus Deutschland an, dass die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 01. Januar 2024 an die Gäste weitergegeben werden müsste. Rund 75 Prozent der gastronomischen Betriebe rechnen in Folge mit einem Rückgang der Gästezahlen. Während mehr als 46 Prozent der Betriebe befürchten, bereits in diesem Jahr in die Verlustzone zu geraten, meinten 42 Prozent, dass sie sich trotz Erhöhung der Mehrwertsteuer am Markt weiterhin behaupten werden können. Insgesamt rechnet die DEHOGA mit einer Vielzahl an Schließungen von gastronomischen Betrieben in Folge der Mehrwertsteuererhöhung.

Gastronomie – Wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland

Der Gesamtumsatz im Gastgewerbe lag im Jahr 2021 bei rund 67 Milliarden Euro, wobei die speisengeprägte Gastronomie rund die Hälfte aller Umsatzerlöse ausmacht. Gleichzeitig stellt die Gastronomie einen wichtigen Beschäftigungssektor in Deutschland dar: Im Jahr 2022 waren alleine im Gastronomieservice rund 414.600 Personen beschäftigt. In Folge der Corona-Pandemie kam es in der Branche zu einem deutlichen Rückgang der Umsatz- und Beschäftigungszahlen. Zwar konnte sich die Branche weitestgehend von den Folgen der Pandemie erholen, das Vorkrisen-Niveau wurde jedoch weiterhin nicht erreicht. Zusätzlich stellt der Fachkräftemangel eine Herausforderung für gastronomische Betriebe dar.