Fehlende Gegenstände/Möglichkeiten bei Kindern nach Einkommenssituation und Alter '18

Nach einer von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten Studie zur materiellen Versorgung von Kindern in Deutschland aus dem Jahr 2018 fehlten Kindern zwischen 6 und 14 Jahren im dem genannten Jahr vor allem regelmäßiges Taschengeld, sowohl bei Kindern aus gesicherten Einkommenssituationen (22,7 Prozent) als auch bei Kindern mit SGB II-Bezug bzw. aus Bedarfsgemeinschaften (44,9 Prozent). Kindern von null bis 14 Jahren aus Bedarfsgemeinschaften fehlte hingegen besonders die Option, Freunde nach Hause einzuladen (28,3 Prozent).

Was sind Bedarfsgemeinschaften bzw. was bedeuten Bezüge nach dem SGB II?

Bedarfsgemeinschaft ist ein Begriff aus dem deutschen Recht der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II. Eine Bedarfsgemeinschaft im Sinne des SGB II besteht aus einer oder mehreren Personen. Erwerbsfähige Hilfebedürftige in einer Bedarfsgemeinschaft erhalten nach dem SGB II als Grundsicherungsleistung das Arbeitslosengeld II (Alg II), welches durch das Hartz-IV-Gesetz am Anfang des Jahres 2005 mit der Zusammenlegung der ehemaligen Arbeitslosenhilfe und der Sozialhilfe neu geschaffen wurde. Das Alg II können alle erwerbsfähigen leistungsberechtigten Personen im Alter von 15 Jahren bis zur gesetzlich festgelegten Altersgrenze zwischen 65 und 67 Jahren erhalten (siehe die Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld II). Nicht erwerbsfähige Leistungsbedürftige erhalten Sozialgeld, wenn in ihrer Bedarfsgemeinschaft mindestens ein erwerbsfähiger Hilfebedürftiger lebt. Arbeitslosengeld II und Sozialgeld sind Leistungen nach dem SGB II, die eine Grundsicherung des Lebensunterhaltes gewährleisten sollen. Die Personen in Bedarfsgemeinschaften (hierzu gehören die Leistungsberechtigten nach dem SGB II und die nicht Leistungsberechtigten) werden umgangssprachlich oft als Hartz-IV-EmpfängerInnen bezeichnet.

Kinderarmut in Deutschland

Wem laut Weltbank weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung stehen, gilt als extrem oder absolut arm. Wer ein Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens bezieht, gilt in Deutschland als von relativer Armut betroffen. Wie in den meisten Industrienationen gibt es auch in Deutschland wenige Kinder, die nach absoluter Armutsdefinition von Armut betroffen sind. Laut Weltbank lag der Anteil der Personen unterhalb der absoluten Armutsgrenze im Raum Europa und Zentralasien im Jahr 2018 bei 1,2 Prozent. In Deutschland waren im Jahr 2019 insgesamt 20,5 Prozent der Kinder von relativer Armut betroffen. Dies liegt unter anderem daran, dass der Hartz IV-Regelsatz häufig nicht ausreichend ist, um Kindern eine soziale Teilhabe zu ermöglichen. Deutschlandweit lebten 2020 13 Prozent aller Kinder in Bedarfsgemeinschaften mit SGB-II-Bezug.