Die Fläche deutscher Zoll- und Handelsvereine im 19. Jahrhundert

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in den deutschen Gebieten mehrere Zoll- und Handelsvereine gegründet. Der größte und bedeutendste war der Deutsche Zollverein von 1834. Er umfasste ein Territorium von 420.301 Quadratkilometern.

Kleinstaaterei

Während sich in England und Frankreich im Laufe der Jahrhunderte Zentralstaaten gebildet hatten, herrschte in Deutschland die sogenannte "Kleinstaaterei". Um 1800 waren die deutschen Gebiete ein "Flickenteppich" von mehr als 300 Klein- und Mittelstaaten. Als 1815 der Deutsche Bund ins Leben gerufen wurde (Wiener Kongress), bestand dieser immer noch aus 34 Einzelstaaten und vier freien Städten. Die politische Fragmentierung erschwerte auf Grund zahlreicher Zollgrenzen den Handel und begünstigte Schmuggel.

Deutscher Zollverein

In dieser Situation bildeten sich zunächst im frühen 19. Jahrhundert regionale Zollvereine. Zum großen Wurf kam es 1834: Auf Initiative Preußens schloss sich eine große Reihe von Staaten zum Deutschen Zollverein zusammen (andere folgten in den kommenden Jahren). Der Wegfall der Binnenzölle, ein vereinheitlichtes Zollrecht und die schrittweise Schaffung eines einheitlichen Systems für Münzen, Maße und Gewichte erleichterten die Industrialisierung der deutschen Gebiete erheblich.