Höhe des Wasserspiegels im Panamakanal (Gatun-See) bis 2024
Am 31.05.2024 betrug der Wasserstand im Panamakanal am offiziellen Messpunkt im Gatun-See rund 81,3 Fuß. Das ist für einen normalen Verkehr an dieser Stelle des Kanals ausreichend, an den meistens weniger tiefen Stellen aber zu niedrig: der erlaubte Tiefgang der Schiffe wurde von 14,4 Meter auf 13,7 Meter reduziert (-1,2 Prozent). Da die Kanalbehörde in den nächsten Monaten nicht mit einer Entspannung rechnet, hat die Behörde zusätzlich die Zahl der täglichen Durchfahrten reduziert (Stand: Februar 2024).
Reaktion der Reedereien: Erhebung von Panamakanal-Zuschlägen
Auf die Reedereien kommen Mehrkosten zu, da sich die Fahrzeiten durch Wartezeiten oder Umwege verlängern oder die Schiffe wegen des verringerten Tiefgangs (13,7 statt 14,4Meter) nicht voll ausgelastet verkehren können. Diese Mehrkosten geben die Reedereien jetzt an die Kunden weiter: rund 130 US-Dollar pro TEU zusätzlich verlangt die deutschen Reederei Hapag-Lloyd für einen Transport durch den Kanal. Die Konkurrenten Cosco und MSC nehmen fast das Doppelte (Stand: November 2023).
Handel in Deutschland kaum betroffen
Der Handel in Deutschland ist kaum direkt betroffen: Nur drei Prozent des deutschen Außenhandels passiert den Panamakanal. Ursache für die niedrigen Wasserstände sind eine Dürreperiode und das Klimaphänomen El Nino, das für höhere Temperaturen und weniger Regen sorgt.
Nach dem Suezkanal wichtigste Wasserstraße der Welt
Der 1914 fertiggestellte Panamakanal ist nach dem Suezkanal die wichtigste Wasserstraße der Welt. Knapp 70 Prozent aller in den USA umgeschlagenen Güter werden durch den Panamakanal transportiert (Stand 2021). Die 83 Kilometer lange künstliche Wasserstraße mit mehreren Schleusen durchschneidet die Landenge von Panama in Mittelamerika und macht so die Fahrt um Südamerika überflüssig. Die Durchfahrt dauert durchschnittlich zwölf Stunden, dazu kommen Wartezeiten vor dem Kanal.