Markt für Zucker
Seit der Aufhebung der EU-Zuckermarktverordnung im Jahr 2013 und noch verstärkt durch die Marktöffnung in der EU im Jahr 2017 kämpfen Zuckerrübenproduzenten und Zuckerhersteller mit sinkenden Preisen, die auf eine Überproduktion in Europa und weltweit zurückzuführen sind. Immer mehr Bauern haben die Rübenproduktion eingestellt und sind auf den Anbau von Getreide oder Mais umgestiegen. Um die Auslastung seiner Werke zu sichern, musste die Schweizer Zucker AG bereits Zuckerrüben aus dem Ausland einführen. Insgesamt werden pro Jahr rund 229.000 Tonnen Zucker produziert. Der größte Teil des Zuckers geht jedoch nicht in den Einzelhandel, sondern in die verarbeitende Industrie, welche aus diesem z.B. Limonaden, Schokolade, Biskuits und Konfitüre herstellt.
Konsum
Hinsichtlich des Pro-Kopf-Verbrauchs in der Schweiz lässt sich kein klarer Trend erkennen, der Zuckerkonsum ist seit den 1980er-Jahren konstant hoch. Laut dem Bundesamt für Statistik wurden 2020 rund 35,5 Kilogramm raffinierter Zucker je Kopf der Bevölkerung als Nahrungsmittel verbraucht, dies entspricht umgerechnet knapp 100 Gramm am Tag. Die empfohlene Menge der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen WHO von 25 Gramm Haushaltszucker am Tag wird damit um das Vierfache überschritten. Mit ihrer durchschnittlichen Verbrauchsmenge gehören Schweizer weltweit zu den größten Zuckerliebhabern: in den Nachbarländern sowie im Europäischen Durchschnitt ist der Zuckerkonsum geringer.
Außenhandel
Die Importe von Zucker in Reinform beliefen sich im Jahr 2020 auf 99.038 Tonnen, den Importen stehen Zuckerexporte in Höhe von rund 118.813 Tonnen gegenüber. Die Zuckerexporte erfolgten größtenteils in Form verarbeiteter Produkte wie Getränke, Schokolade oder Zuckerwaren. Der Getränkekonzern Red Bull, welcher weltweit rund 9,8 Millionen Dosen pro Jahr absetzt, bezieht den Zucker für die Herstellung seiner Energydrinks aus der Schweizer Zuckerrübenproduktion.