Umfrage in Deutschland zur Bereitschaft der Landesverteidigung mit der Waffe 2023

Im November 2023 forderte Verteidigungsminister Pistorius, dass Deutschland "kriegstüchtig" werden müsse. Damit war einerseits die Verbesserung des Ausstattungsstandes der Bundeswehr gemeint und andererseits die Gesellschaft in Deutschland angesprochen, eine Debatte zur Vergegenwärtigung der sicherheitspolitischen Neuorientierung zu führen. Pistorius' Wortwahl der "Kriegstüchtigkeit" sorgte indes für Unruhe in den verschiedenen politischen Lagern und gesellschaftlichen Gruppen.
Allerdings ist angesichts des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, der gestiegenen Bedrohungslage infolge der russischen Aggression und des künftig möglicherweise abnehmenden amerikanischen Engagements zur militärischen Sicherung Europas eine umfassende Diskussion rund um die Frage der eigenen Wehrhaftigkeit notwendig.
Bei der konkreten Betrachtung der erforderlichen Voraussetzungen für die eigene Verteidigungsfähigkeit stimmte eine klare Mehrheit der Bevölkerung einer verbesserten finanziellen Ausstattung der Bundeswehr durch höhere Verteidigungsausgaben eindeutig zu. Was die eigene Bereitschaft angeht, die Bundesrepublik Deutschland kämpfend zu verteidigen, zeigt sich ein anderes Bild. Lediglich 36 Prozent der befragten Personen im November 2023 gaben an, im Falle eines militärischen Angriffs auf die NATO oder Deutschland direkt (auf jeden Fall oder wahrscheinlich) bereit zu sein, für die Landesverteidigung zur Waffe zu greifen.