Besorgnis russischer Bevölkerung über Sanktionen des Westens gegen Russland 2022

Laut dem russischen Meinungsforschungsinstitut Levada-Center äußerten 13 Prozent der Befragten in einer Mitte Dezember 2021 erhobenen Umfrage, zutiefst besorgt über die derzeitigen Sanktionen gegenüber Russland zu sein. Der größte Anteil der Befragten (35 Prozent) gab jedoch an, keine Sorge bezüglich dieser Sanktionen zu haben. Anlass der Sanktionen stellt seit 2014 der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine.

Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts

Im Zuge des Anfang 2022 erneut aufflammenden Russland-Ukraine-Konflikts machten sowohl Russlands Präsident als auch das russische Parlament, die Staatsduma, Schlagzeilen. Besonders der russische Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze sorgte im Frühjahr 2022 für Besorgnis. Am 22. Februar verlautete die internationale Presse, Putin habe russische Truppen in die Ukraine entsandt. Einige Expert:innen und Militärs bezeichnen den Entsendungsbefehl als ersten Schritt zum vollständigen Einmarsch. Zeitgleich wurden die Separatistengebiete und seit 2014 selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk seitens der Staatsduma und Putin als unabhängige Staaten anerkannt - ein klarer Bruch des Minsker Abkommens und ein schwerer Schlag für alle diplomatischen Bemühungen. In der Nacht des 24. Februars 2022 griffen Putins Truppen schließlich erste Gebiete und Städte in der Ukraine an. Die schlimmsten Befürchtungen eines Krieges mitten in Europa erfüllten sich damit.

Sanktionen gegen russische Führung

Als Reaktion auf die russische Annexion der Krim verhängten die Europäische Union, die USA und weitere Staaten im Laufe des Jahres 2014 eine Vielzahl von Sanktionen gegenüber Russland. Damit ist ein Großteil der wichtigsten Handelspartner Russlands, im Export wie auch im Import, an den Sanktionen gegenüber Russland beteiligt bzw. von ihnen betroffen. Die wirtschaftlich relevantesten Sanktionen traten Ende 2014 in Kraft und wurden seitdem etliche Male verlängert. Im Januar 2022 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union einstimmig, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate bis zum 31. Juli 2022 zu verlängern. Angesichts der derzeitigen Lage wurden und werden zudem täglich weitere Sanktionen verhängt. Laut einer im Februar 2022 durchgeführten Berechnung des IfW Kiels würde die Sanktion eines Handelsstopp mit Gas Russland am härtesten treffen.