Statistik zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit
AU-Geschehen und Einflussfaktoren
Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind ein wichtiger Indikator für die gesundheitliche Lage der Erwerbstätigen. Das AU-Geschehen wird jedoch durch eine Reihe von Faktoren verzerrt. So werden in der Regel nur Fehlzeiten mit einer Dauer von mehr als drei Tagen an die Krankenkassen gemeldet. Darüber hinaus nimmt in Zeiten hoher Arbeitslosenquoten die Bereitschaft der Beschäftigten ab, sich überhaupt krank zu melden. Schließlich muss berücksichtigt werden, dass eine Krankmeldung sowohl gesundheitliche als auch nicht gesundheitliche Gründe haben kann. Die Entwicklung AU-Kennzahlen muss also immer vor dem Hintergrund externer und individueller Einflussfaktoren interpretiert werden.
Trends und wichtigste Diagnosen
2018 entfielen durchschnittlich 18,5 Arbeitsunfähigkeitstage auf jedes beschäftigte BKK-Mitglied und damit mehr als in jedem Jahr zuvor. Der Aufwärtstrend der letzten zehn Jahre – mit Ausnahme der Jahre 2014 und 2017 – scheint sich damit fortzusetzen. Im Vergleich zum Jahr 2006 hat sich das durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitsvolumen um rund 50 Prozent erhöht. Neben Erkrankungen des Muskel-Skelett- und des Atmungssystems haben vor allem psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. So ist das Arbeitsausfallvolumen aufgrund psychischer Diagnosen im vergangenen Jahrzehnt um knapp 70 Prozent gestiegen und mit aktuell 15,7 Prozent aller AU-Tage die drittwichtigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.