Umfrage zur Wahrnehmung von Korruption in Deutschland 2020

Laut dem im Juni 2021 veröffentlichten Globalen Korruptionsbarometer gaben 26 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass Korruption in ihrer Wahrnehmung in den letzten 12 Monaten zugenommen hat. Rund 62 Prozent waren zum Erhebungszeitpunkt zudem der Meinung, dass die Regierung nur von einigen wenigen Interessen geleitet wäre. Knapp jeder fünfte Befragte befürchtete Repressalien bei einer möglichen Meldung von korruptem Verhalten.

Korruptionsmessung- und Bekämpfung

Der Begriff der Korruption umfasst verschiedenste negativ konnotierte und oft kriminelle Verhaltensweisen wie Machtmissbrauch, Bestechung, Käuflichkeit oder Erpressung. Oft steht hinter diesen Verhaltensweisen der Versuch, Vorteile oder einen privaten Nutzen zu erlangen. Da Korruption meist hinter verschlossenen Türen von statten geht, benötigt es für die Bekämpfung dieses Phänomens vor allem Transparenz, Öffentlichkeit und Überprüfbarkeit von Organisationen und Prozessen, damit korruptives Verhalten erschwert wird. Gemessen wird Korruption beispielsweise anhand des Korruptionswahrnehmungsindex (CPI).

Korruption in Deutschland

Korruption ist laut Bundeskriminalamt (BKA) und kriminologischer Forschung der „Missbrauch eines öffentlichen Amtes, einer Funktion in der Wirtschaft oder eines politischen Mandats“. Häufig wird hierbei eine Vertrauensstellung in einer Funktion in der Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik oder auch in nicht-wirtschaftlichen Vereinigungen oder Organisationen ausgenutzt, um einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich begründeter Anspruch besteht. Das erfasste Korruptionsvorkommen in Deutschland wird insbesondere im jährlich erscheinenden Bundeslagebild des BKAs abgebildet, das auf den Daten der Landeskriminalämter, des Bundeskriminalamtes selbst, der Bundespolizei und des Zollkriminalamtes basiert.