Das Baugewerbe kann allgemein in die Bereiche Bauhaupt- und Ausbaugewerbe unterteilt werden. Das Bauhauptgewerbe beschäftigt sich überwiegend mit der Ausführung von Hoch- und Tiefbauten, während das Ausbaugewerbe alle Gewerke beinhaltet, die sich mit dem Ausbau von Bauwerken befassen. Laut der Bundesanstalt Statistik Österreich wird das Baugewerbe nach ÖNACE 2008 als Code F mit den Unterkategorien F41 - Hochbau, F42 - Tiefbau und F43 - Sonstige Bautätigkeiten (vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Baugewerbe) eingeordnet. ÖNACE ist die österreichische Klassifikation der wirtschaftlichen Tätigkeiten.
Struktur des österreichischen Baugewerbes
Die
Bruttowertschöpfung des österreichischen Bauwesens belief sich im Jahr 2023 auf 31,74 Milliarden Euro, was einem
Anteil von 7,8 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung des Landes entsprach. Das Baugewerbe ist damit ein wichtiger Wirtschaftssektor des Landes.
Der
Umsatz des Baugewerbes in Österreich erreichte 2023 insgesamt knapp 70 Milliarden Euro und ging damit im im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Insgesamt verzeichnet der Sektor aber steigende Umsatzzahlen. Das österreichische Baugewerbe teilte sich folgendermaßen auf die drei
Bereiche auf: Im Hochbau wurden 25,2 Milliarden Euro, im Tiefbau 9,6 Milliarden Euro und bei den sonstigen Bautätigkeiten 35,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die mehr als 43.000
Unternehmen der Branche hatten etwa 349.000
Beschäftigte. Die drei
größten österreichischen Bauunternehmen nach Nettoumsatz sind Strabag, Porr und Wienerberger.
Strabag gehört damit zu den größten Bauunternehmen
weltweit.
Steigende Preise im Bausektor
Der österreichische
Baupreisindex (mit Basis Jahresdurchschnitt 2020 = 100) zeigt seit Jahren steigende Tendenz, zuletzt lag er im Jahr 2023 bei 121,1 Indexpunkten. Er bildet die Veränderung der tatsächlichen Preise ab, die der Bauherr für Bauarbeiten bezahlen muss. Er erscheint für den Hochbau (
vierteljährlich und
jährlich), für den Tiefbau (
vierteljährlich und
jährlich) und für den Hoch- und Tiefbau (
vierteljährlich und
jährlich). In allen drei Teilbereichen wurden in den vergangenen Jahren Preissteigerungen beobachtet. Die Baubranche ist besonders betroffen von Inflation, Lieferkettenproblemen, Baustoffmängel und Energiepreissteigerungen. Die daraus resultierenden hohen Bau- und Finanzierungskosten belasten die Bauwirtschaft.
Gebäudebau
Im Jahr 2023 wurden in Österreich rund 24.000
neue Gebäude fertiggestellt, die meisten davon waren
Wohngebäude. Den kleineren Anteil machten
Nichtwohngebäude aus. Diese beinhalten unter anderem Industrie- und Lagergebäude, Hotels, Gasthöfe und Pensionen oder landwirtschaftliche Nutzgebäude. Die Baubewilligungen
neuer Gebäude unterteilten sich 2023 auf knapp 12.300
Wohngebäude und etwa 6.00
Nichtwohngebäude.
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