Staatsschulden der USA nach Monaten bis April 2023
Schuldenobergrenze erreicht: Werden die USA im Jahr 2023 zahlungsunfähig sein?
Die aktuelle Obergrenze für die Staatsverschuldung in den USA liegt bei rund 31,4 Billionen US-Dollar, ein Wert der im Januar 2023 erreicht wurde. Zwar ist es möglich eine Zahlungsunfähigkeit über verschiedene Haushaltsmaßnahmen aufzuschieben, allerdings würde eine endgültige Zahlungsunfähigkeit vermutlich im Juni drohen. Um dagegen vorzugehen müsste der Kongress die Schuldenobergrenze erhöhen, ansonsten wäre die Regierung handlungsunfähig und Beamte müssten ohne Bezahlung beurlaubt werden. Die Schuldenobergrenze existiert seit 1917. Für die Republikaner, die seit den Midterms 2022 das Repräsentantenhaus kontrollieren, wäre dies ein Druckmittel gegen US-Präsident Joe Biden, um Politikzugeständnisse zu erzielen. Die Republikaner sind jedoch tief gespalten. Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy brauchte ganze 15 Wahlgänge, um sich schließlich, nach einigen Zugeständnissen für parteiinterne Gegner, durchsetzen zu können. Ob die Republikaner bei einem Showdown um den drohenden Staatsbankrott eng zusammenstehen bleibt abzuwarten.Staatsverschuldung der USA – hoch aber nicht kritisch
Die Staatsverschuldung der USA hat sich innerhalb von zehn Jahren um rund 13 Billionen US-Dollar erhöht. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt entspricht dies zwar “nur“ einer Steigerung um rund 34 Prozent. Dies reicht für die USA aber aus, um im Ranking der Länder mit der höchsten Staatsverschuldung vertreten zu sein. Gleichzeitig sind die USA aber auch die größte Volkswirtschaft der Welt und halten das Spitzenranking der jeweiligen Ratingagenturen hinsichtlich ihrer Bonität.Wie kommt es zur Staatsverschuldung?
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote/Staatsschuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet (Gegenteil: Haushaltsüberschuss).Der Staat kann die höheren Ausgaben durch Fremdkapital finanzieren. Dieses Fremdkapital versucht sich der Staat über die Ausgabe von Staatsanleihen am Kapitalmarkt zu leihen. Staatsanleihen sind verzinste Wertpapiere. Die Höhe der Verzinsung wird maßgeblich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Staates bestimmt. Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen eingeschätzt, die den Staaten Bonitätsnoten verleihen. Je zuverlässiger der jeweilige Staat von den Ratingagenturen eingeschätzt wird, desto höher ist sein Bonitätsranking und folglich desto geringer die Verzinsung seiner Wertpapiere (Je sicherer die Anlage, desto geringer die Verzinsung).