Zur Geschäftsentwicklung
Zum Ende des Jahres 2021 belief sich der Wohnungsbestand der Deutsche Wohnen auf rund 151.000 Wohneinheiten. Der Großteil dieser Wohnungen befindet sich im Großraum Berlin. Im Geschäftsjahr 2021 konnte das Immobilienunternehmen einen Umsatz in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Das Ergebnis der Wohnungsbewirtschaftung lag im selben Jahr bei etwa 733 Millionen Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten der Deutsche Wohnen betrugen rund 9,1 Milliarden Euro. Die Anzahl der Mitarbeitenden belief sich Ende 2021 auf etwas mehr als 5000.Kritik an der Deutsche Wohnen
Die Deutsche Wohnen sieht sich häufig mit dem Vorwurf einer renditeorientierte Wohnungs- und Mietenpolitik auf Kosten der Mieter:innen konfrontiert. Kritisiert wird dabei unter anderem, dass die Mieteinnahmen des Unternehmens in den vergangenen Jahren nahezu stetig angestiegen sind, während die Ausgaben für Instandhaltungen zuletzt eher rückläufig waren. Darüber hinaus ist anzumerken, dass die Aufwendungen für Sanierungen und Modernisierungen deutlich über den Ausgaben für Instandhaltungen liegen. Erstere lassen sich auf die Miete umlegen, Instandhaltungskosten trägt lediglich der Vermieter.Wie zuvor erwähnt, befindet sich ein Großteil des Wohnportfolios der Deutsche Wohnen in Berlin – mehr als 70 Prozent des gesamten Wohnungsbestands. Damit ist das Unternehmen der größte private Vermieter in der Bundeshauptstadt und geriet infolgedessen in den Fokus eines Volksbegehrens. Dem Volksentscheid „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ stimmten im September des Jahres 2021 mehr als die Hälfte der Berliner:innen zu. Dabei ging es nicht nur um die namensgebende Deutsche Wohnen, sondern um alle privaten Immobiliengesellschaften, die mehr als 3.000 Wohnungen in Berlin besitzen. Diese sollten nach Artikel 15 des Grundgesetzes enteignet werden und ihre Wohnungsbestände in Gemeineigentum überführt werden.