Überblick
Im Jahr 2020 wurde im Hochbau ein Umsatz von 9,5 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftet, der sich auf den privaten Wohnungsbau (5,24 Milliarden Schweizer Franken), den privaten übrigen Hochbau (2,96 Milliarden Schweizer Franken) und den öffentlichen Hochbau (1,3 Milliarden Schweizer Franken) aufteilte.
Allerdings ist das Schweizer Bauhauptgewerbe im Vergleich zu anderen Branchen relativ gut durch das Pandemie-Jahr 2020 gekommen. Trotz einer Umsatzabnahme um 5,7 Prozent auf 19,52 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2020 kann die Entwicklung als solide bezeichnet werden. Da nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie Schutz- und Hygienekonzepte ausgearbeitet wurden, konnten die meisten Baustellen geöffnet bleiben.
Unternehmen
Der Schweizerische Hochbau zählte 2018 8.507 Unternehmen, von denen der überwiegende Teil Mikrounternehmen waren, d.h. einen bis neun Beschäftigte hatten. Im Bereich allgemeiner Hoch- und Tiefbau ohne ausgeprägten Schwerpunkt waren die meisten Unternehmen angesiedelt, dicht gefolgt vom Bereich Unterhalt und Reparatur von Gebäuden sowie dem allgemeinen Hochbau.Das größte Bauunternehmen in der Schweiz war im Jahr 2019 Implenia mit einem Umsatz von gut 4 Milliarden Schweizer Franken. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die Marti Holding und die Frutiger Unternehmungen. Es sind dies Unternehmen, die in allen Sparten des Baugewerbes tätig sind.
Sowohl Marti als auch Frutiger gehörten im Jahr 2021 zu den besten Arbeitgebern in der Schweizer Baubranche.
Der größte Schweizer Bauzulieferer war 2019 LafargeHolcim mit einem Umsatz von 26,72 Milliarden Schweizer Franken.
Beschäftigte und Löhne
Im Jahr 2018 gab es 90.097 Beschäftigte im Hochbau, wovon der Großteil Männer waren. Im Bereich allgemeiner Hoch- und Tiefbau ohne ausgeprägten Schwerpunkt waren mit 58.429 Personen die meisten Beschäftigten tätig.Der monatliche Bruttolohn im Hochbau betrug 2018 6.350 Schweizer Franken, wobei es Unterschiede sowohl nach Geschlecht als auch Hierarchiestufe gab.
Indizes
Es gibt unterschiedliche Indizes für den Hochbau in der Schweiz:- Der Bauindex Schweiz wird quartalsweise veröffentlicht. Er dient als Frühindikator der Schweizer Baukonjunktur, indem er den Umsatz im Bauhauptgewerbe für das aktuelle Quartal prognostiziert und den Trend für die kommenden Quartale aufzeigt.
- Der Baupreisindex misst die effektive Marktpreisentwicklung im Bausektor. Erfasst werden hauptsächlich Vertragspreise, wodurch die Bewegungen von Angebot und Nachfrage sowie der Produktivitätsgewinne abgebildet werden. Er wird vor allem während Projektplanungsphasen herangezogen und dient dazu, Budgets oder Kostenvoranschläge an die Preisentwicklung des Marktes anzupassen. Außerdem unterstützt er die Planer bei der Kostenkalkulation ihrer Projekte. Der Index wird halbjährlich berechnet.
- Der Produktionsindex und der Umsatzindex bilden den konjunkturellen Verlauf im Hochbau ab.
Baugesuche
Die Baugesuche für Wohngebäude in der Schweiz beliefen sich im 1. Quartal 2021 für Mietwohnungen auf 11,4 Milliarden Schweizer Franken, für Eigentumswohnungen auf 7,43 Milliarden Schweizer Franken und für Einfamilienhäuser auf 5,77 Milliarden Schweizer Franken.Bei den Nichtwohngebäuden kamen die Baugesuche für Büroflächen im 1. Quartal 2021 auf 1,7 Milliarden Schweizer Franken und für Verkaufsflächen auf 0,5 Milliarden Schweizer Franken.
Bauerstellungen
Im Jahr 2018 wurden in der Schweiz 12.190 Gebäude mit Wohnnutzung erstellt, 6.403 davon waren Einfamilienhäuser. Außerdem wurden 53.199 neue Wohnungen errichtet.Durch den Zugang von 60.986 Wohnungen in der Schweiz durch Neu- oder Umbau und den Abgang von 5.071 Wohnungen durch Abbrüche oder Umbau gab es im Jahr 2018 insgesamt einen baulichen Zugang von 55.915 Wohnungen.