Statistiken zu kreisfreien Städten und Landkreisen
Wie geht es den Regionen in Deutschland wirtschaftlich?
Die Hauptstadt Berlin war zuletzt mit rund 185.200 Unternehmen der größte Wirtschaftsstandort in Deutschland. Auf dem zweiten und dritten Rang lagen Hamburg und München. Die Metropolregion München zeichnete sich besonders durch ihre wachsende Start-up Szene aus. Im Jahr 2021 war München der Kreis mit der höchsten Gründungsneigung. Außerdem zählte 2019 sowohl der Landkreis als auch die Stadt München zu den zehn erfolgreichsten Regionen Deutschlands, wobei der bayrische Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm den ersten Platz belegte. Auch in Hinblick auf die Einzelhandelskaufkraft waren die süddeutschen Land- und Stadtkreise besonders stark: Der Landkreis Starnberg lag mit etwa 36.900 Euro pro Einwohner:in auf dem ersten Rang, gefolgt von dem Landkreis München und vom Landkreis Ebersberg (Stand: 2023).In Berlin wurden zuletzt mit über zwei Millionen die meisten Erwerbstätigen in ganz Deutschland registriert. In Hamburg waren es knapp 1,3 Millionen (Stand: 2020). Die durchschnittlich höchsten Vollzeit-Bruttolöhne verdienten Arbeitnehmer:innen zuletzt in der Autostadt Wolfsburg, gefolgt von Ingolstadt und Erlangen. Die niedrigsten Löhne wurden in Görlitz in Sachsen gezahlt. Mit rund 15 Prozent war die Arbeitslosenquote im Jahr 2022 am höchsten in der Stadt Gelsenkirchen im Ruhrgebiet, das nach wie vor mit den Auswirkungen des Strukturwandels zu kämpfen hat. Der Landkreis Eichstätt in Oberbayern hatte dagegen die niedrigste Quote in ganz Deutschland.
Wie lebt es sich in den deutschen Kreisen?
In den südlichen Land- und Stadtkreisen Deutschlands ließ es sich zuletzt besonders gut leben. Die Stadt München führte das Ranking der Kreise mit der höchsten Lebenszufriedenheit an, dahinter folgten Heidelberg und der Landkreis Starnberg.Für Familien war der Hochtaunuskreis in Hessen am attraktivsten. Er liegt in der schönen Mittelgebirgslandschaft des Taunus und ist zugleich Teil der wirtschaftsstarken Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Auch Senior*innen können dort gut leben: Auf dem Ranking der seniorenfreundlichsten Kreise landete der Hochtaunuskreis auf dem dritten Platz, ganz oben stand die kreisfreie Stadt Jena (Stand: 2019).
Große regionale Unterschiede bezüglich der Infrastruktur und Versorgung
Für viele Familien ist bei der Wahl des Wohnorts die verfügbare Kinderbetreuung ein entscheidender Faktor. Mit einer Betreuungsquote der unter 3-jährigen Kinder von rund 61,4 Prozent hatte der Landkreis Spree-Neiße im Jahr 2021 die höchste unter allen Kreisen. Die niedrigste Betreuungsquote hatte der Landkreis Berchtesgadener Land – dort waren es nur etwa 16 Prozent.Hinsichtlich der medizinischen Versorgung gibt es in Deutschland je nach Region große Unterschiede. Für die Einwohner:innen der fränkischen Stadt Gerolzhofen war die Entfernung zum nächsten Krankenhaus mit Grundversorgung zuletzt am kürzesten. Die durchschnittliche Fahrtzeit mit dem Auto betrug keine vier Minuten. Auf den Nordseeinseln und Halligen sah das anders aus: Da sich das nächstgelegene Krankenhaus auf dem Festland befindet, betrug die Fahrtzeit von der Gemeinde Gröde aus fast fünf Stunden . Die Bewohner:innen der nordfriesischen Gemeinde hatten zuletzt auch deutschlandweit den längsten Weg zum nächsten Supermarkt oder Discounter.
In vielen ländlichen Regionen Deutschlands gibt es immer noch Probleme mit der Internetanbindung. Keppeshausen und Roth an der Our in Rheinland-Pfalz waren Anfang des Jahres 2020 die traurigen Spitzenreiter: In beiden Gemeinden war kein mobiles Breitbandinternet mit LTE ab zwei Mbit/s verfügbar.
Weitere Informationen und Statistiken finden sich im Report Kreisfreie Städte und Landkreise.