Mit verschiedenen Indikatoren wird versucht, die Konsumentwicklung im Voraus abzuschätzen. So wird etwa in jedem Monat eine Erhebung zum Verbrauchervertrauen durchgeführt. In diesem Rahmen wird auch nach der Anschaffungsneigung der Haushalte für größere Konsumgüter gefragt. Aufschlussreich ist zudem die monatliche Umsatzveränderung im Einzelhandel.
Ein wichtiger Maßstab für die Finanzlage der Privathaushalte ist die Kaufkraft. Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Insgesamt verfügten die österreichischen Haushalte im Jahr 2019 über eine Kaufkraftsumme von rund 212,3 Milliarden Euro. Jedem Österreicher standen damit durchschnittlich circa 24.100 Euro zur Verfügung; das ist im Vergleich zu den Nachbarländern etwas mehr als in Deutschland, aber nur ungefähr die Hälfte der Schweiz. Dabei bestehen auch Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: Die kaufkraftstärksten Einwohner hat Niederösterreich mit etwa 25.200 Euro pro Kopf; am unteren Ende der Skala hingegen steht Wien mit gut 23.200 Euro.
Einen Einfluss auf das Konsumverhalten haben schließlich auch noch die Verbraucherpreise. Ihre Veränderung wird anhand eines Warenkorbs errechnet, der eine wirklichkeitsnahe Auswahl der von den privaten Haushalten konsumierten Waren und Dienstleistungen enthält. Hier haben wiederum die Bereiche Wohnen und Energie, Verkehr sowie Restaurants und Hotels das größte Gewicht. Daraus leitet sich die Inflationsrate ab: 2019 stiegen die Verbraucherpreise in Österreich um 1,5 Prozent und damit weniger stark als im Vorjahr. Allerdings kann die von den Verbrauchern gefühlte Teuerung erheblich von den offiziellen Zahlen abweichen und ebenfalls das Kaufverhalten beeinflussen. Im internationalen Vergleich sind die Lebenshaltungskosten in Österreich recht hoch: Das Preisniveau lag 2019 rund 14,2 Prozent über dem Schnitt der EU-Staaten. Am deutlichsten war der Preisunterschied dabei im Bildungswesen mit 68 Prozent. Billiger als im EU-Durchschnitt waren hingegen die Nachrichtenübermittlung mit -16,6 Prozent sowie Alkohol, Tabakwaren und Drogen mit -6,5 Prozent.