Den größten Teilmarkt des Einzelhandels stellt der Handel mit Lebensmitteln dar. Für diese geben die Österreicher jährlich rund 23,8 Milliarden Euro aus. Durch diese starken Umsatzzahlen erklärt sich auch die Dominanz der großen Lebensmitteleinzelhändler in den Rankings der größten Handelsunternehmen. Die drei größten Supermarktketten sind Rewe (Billa, Merkur, Penny), die Spar-Gruppe und Hofer. Zusammen erreichten die Top 3 einen Marktanteil von knapp 84 Prozent.
Rund 372.000 Personen arbeiten im österreichischen Einzelhandel, etwa ein Zehntel davon als geringfügig Beschäftigte. Die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte sinkt kontinuierlich, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zeigt sich jedoch ein ausgesprochen gutes Angebot an Einzelhandelsflächen. Im langjährigen Vergleich stieg die Flächenproduktivität, der Umsatz je Quadratmeter Verkaufsfläche, deutlich auf zuletzt rund 5.070 Euro.
Aufgrund der Corona-Pandemie waren seit dem 16. März 2020 rund 22.400 Geschäfte für mehrere Wochen geschlossen. Ausnahmen galten zunächst nur für systemrelevante Zweige wie den Lebensmittelhandel und der Brennstoffhandel (Tankstellen). Durch Hamsterkäufe stiegen die Umsätze im Lebensmittelhandel auf neue Jahreshöhen. Viele Verbraucher kauften vermehrt Produkten wie Toilettenpapier und Desinfektionsmittel und deckten sich mit Lebensmitteln mit einer langen Haltbarkeitsdauer ein. So stieg besonders die Nachfrage nach Nudeln und Konserven. Doch andere Segmente wie der Einzelhandel mit Textilien und Schuhen erlitten große Umsatzeinbußen, die besonders die Existenz kleinerer Unternehmen bedrohen.