Meinungsbild in Russland zur derzeitigen allgemeinen Entwicklung bis 2023
Die Meinung der Russinnen und Russen zur jeweiligen Situation des eigenen Landes schwankte in den letzten Jahrzehnten stark zwischen pessimistischen Zukunftserwartungen und optimistischer Zuversicht. So lässt sich vor allem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre während der Präsidentschaft von Boris Jelzin eine große Unzufriedenheit bei der russischen Bevölkerung nachzeichnen, die sich in den Umfragen dahingehend ausdrückte, dass teilweise über 80 Prozent der Befragten der Ansicht waren, dass sich die Dinge in Russland in die falsche Richtung entwickeln.
Mit Beginn der russischen Präsidentschaft von Wladimir Putin als Nachfolger von Jelzin drehte sich dieses Stimmungsbild innerhalb der russischen Bevölkerung. Auffällig ist dabei, dass vor allem außenpolitische Konflikte oder Kriege zu einem Stimmungsumschwung bei der Beurteilung führten, ob sich nach Ansicht der Befragten die Dinge in Russland in die richtige Richtung bewegen. So können die hohen Zustimmungswerte im Jahr 2008 und seit 2014 mit dem Georgienkrieg und der russischen Annexion der Krim deutlich in Verbindung gebracht werden.