Veränderung der Todesfälle in Österreich nach Wochen bis KW 9/2023
Was ist Übersterblichkeit?
Übersterblichkeit oder Exzess-Mortalität bedeutet eine erhöhte Anzahl an Todesfällen im Vergleich zu einem früheren entsprechenden Zeitraum. Als Referenz kann ein Mittelwert über mehrere Vorjahre oder, wie in dieser Statistik, ein bestimmtes Vorjahr herangezogen werden. Vereinzelte und gering ausgeprägte Abweichungen auf Wochenbasis liegen dabei im Bereich natürlicher Schwankungen; zudem müssen auch das Bevölkerungswachstum und die zunehmende Alterung berücksichtigt werden, die erhöhend wirken. Lang anhaltende Phasen mit deutlichen Steigerungsraten weisen jedoch auf ein ernstes gesundheitsgefährdendes Problem hin. Dies können schwere Krankheitswellen oder auch Naturphänomene wie extreme Hitze sein.Demographische Auswirkungen der Corona-Pandemie in Österreich
Im Jahr 2020 starben in Österreich rund 91.600, im Jahr 2021 circa 92.000 und im Jahr 2022 etwa 92.100 Personen; damit nahm die Zahl der Todesfälle um jeweils ungefähr 10 Prozent gegenüber 2019 zu. Ebenso stieg die Sterberate von 9,4 auf über 10 Todesfälle je 1.000 Einwohner. Diese Werte und auch die jeweiligen Steigerungsraten lagen deutlich über entsprechenden Zahlen der letzten Jahre; die Corona-Pandemie führte also zu einer signifikant erhöhten Mortalität. Diese änderte allerdings kaum etwas an den langfristigen Trends des demographischen Wandels in Österreich. So gab es aufgrund der Zuwanderung weiter ein Bevölkerungswachstum. Und obwohl die Corona-Toten überwiegend aus den älteren Altersgruppen stammen, setzte sich auch die Alterung der Bevölkerung fort: Der Anteil der Über-64-Jährigen erreichte Anfang 2023 einen neuen Höchststand von 19,6 Prozent.Für weitere Informationen zu den gesundheitlichen Aspekten des Coronavirus in Österreich sowie den Folgen für das Sozial- und Informationsverhalten bieten wir ein Dossier und eine Themenseite an.