Statistiken zum Energiehandel in Deutschland

Deutschland ist seit Jahren ein großer Stromexporteur. Der Stromaustauschsaldo unterlag in den vergangenen Jahren zwar großen Schwankungen, befand sich jedoch stets im negativen Bereich. Somit exportierte Deutschland mehr Strom, als es importierte.
Der Stromaustausch mit den Nachbarstaaten variiert je Land. Einen Exportüberschuss verzeichnete Deutschland zuletzt u.a. in der Schweiz, Polen und Österreich. Aus Dänemark, Norwegen und Schweden importierte Deutschland mehr, als es exportierte. Der physikalische Stromfluss aus Deutschland war zuletzt in das österreichische, schweizerische und niederländische Netz am höchsten. Auch Polen und Tschechien sind wichtige Stromexportländer.

Energiehandel an der Börse

Die Strombörse EEX (European Energy Exchange) ist einer der wichtigsten Marktplätze Deutschlands. Am Stromhandelsplatz wird sowohl Strom aus Deutschland, als auch aus über 15 weiteren Ländern gehandelt. Auch der Handel von Erdgas, Kohle und CO2-Zertifikaten findet an der genannten Börse statt. An- und verkauft wird der Strom an der EEX auf dem Spot- und Terminmarkt. Das Handelsvolumen für Strom am Spotmarkt (kurzfristig lieferbarer Strom) war zuletzt wesentlich höher als das am Terminmarkt (langfristig lieferbarer Strom). Die Energiepreise im Großhandel erreichten zuletzt ein Rekordhoch.

Energienutzung wird immer teurer

Die Strompreise stiegen seit der letzten Jahrhundertwende nahezu jährlich. Erkenntlich wird dies bei Betrachtung des Index zum Industriestrompreis in Deutschland. Auch Haushalte mussten in den vergangenen Jahr mit steigenden Stromkosten rechnen. Grund für die hohen Energieausgaben ist zum einen der Rohstoffmangel und damit einhergehend die steigenden Rohstoffpreise - Die Preise für Brennstoffe wie Kohle und Gas nahmen im Großhandel deutlich zu. Zum anderen ist die CO2-Bepreisung für den Anstieg der Energiekosten verantwortlich. Industrieunternehmen und Energieproduzenten müssen für ihren CO2-Ausstoß Emissionszertifikate zahlen, dessen Preise zuletzt in die Höhe gingen. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Stromrechnungen der Endkunden wider. Mit der Energiekrise im Jahr 2022, ausgelöst durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine, sind die Preise weiter erheblich angestiegen.

Erdöl, Erdgas und Erneuerbare sind wichtigste Energieträger

Deutschland exportierte zuletzt jährlich große Mengen Energie in Form von Strom an Nachbarstaaten. Die Energiewende und der sinkende Energieverbrauch sind Gründe für ein Produktionsüberschuss. Der Energieverbrauch in Deutschland war im Jahr 2020 so niedrig wie in den letzten 40 Jahren nicht mehr. Auch, wenn die Corona-Krise hauptverantwortlich für den geringen Verbrauch ist, so ist der langfristige Trend trotzdem negativ. Der wichtigste Brennstoff des deutschen Energiemarkts ist Erdöl, gefolgt von Erdgas und Erneuerbaren Energien. Die Selbstversorgung Deutschlands mit Erneuerbaren Energien betrug zuletzt 100 Prozent, die von Erdgas hingegen fünf Prozent. Das bedeutet, dass Erdgas nach wie vor ein wichtiges Importprodukt für Deutschland ist.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von Statista Research Department, 17.04.2023

Key insights

Stromaustauschsaldo Deutschlands
-27,5 TWh
Handelsvolumen am Terminmarkt
4.568 TWh
Importwert von Rohöl
59 Mrd. €
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