Daten & Fakten zu den größten Städten in Europa

Werden die europäischen Ballungsräume betrachtet sind Istanbul, Paris und London die größten Städte in Europa. Die spanischen Metropolen Madrid und Barcelona folgen auf Platz 4 und 5 des Rankings. Die deutsche Hauptstadt Berlin liegt auf Platz 7. Europa ist bekannt für seine außergewöhnlichen Metropolen und diese könnten dabei nicht unterschiedlicher und vielfältiger sein - wie der Kontinent selbst. Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung lebt in Städten. Der Urbanisierungsgrad von Eurozone und Europäischer Union wächst dabei seit Jahren kontinuierlich und lag zuletzt bei etwa 77 bzw. 75 Prozent.
Das größte Einwohnerwachstum verzeichnete zuletzt Istanbul. Hier hat sich die Einwohnerzahl seit 2010 um fast 20 Prozent erhöht. Die großen Verlierer waren die italienischen Metropolen: So ging die Einwohnerzahl Roms seit 2018 um über 3 Prozent zurück, Mailand verzeichnete sogar einen Bevölkerungsrückgang von über 5 Prozent.

Metropolregionen als Motoren der europäischen Wirtschaft

Knapp hinter den USA ist der europäische Kontinent der zweitstärkste Wirtschaftsraum weltweit und kam mit Großbritannien und der Türkei auf ein summiertes Bruttoinlandsprodukt (BIP) von fast 20 Billionen Euro. Das BIP pro Kopf liegt in den großen Metropolen oftmals weit über dem nationalen Durchschnitt. Mit einem BIP pro Kopf von über 71.000 Euro steht London hier an erster Stelle. Aber auch in Istanbul liegt das BIP pro Kopf mit knapp 17.350 Euro im Jahr 2022 weit über dem nationalen Durchschnitt der Türkei. Dieses überdurchschnittliche BIP ist ein Indikator für die wirtschaftliche Bedeutung dieser Metropolregionen, die häufig einen Großteil der nationalen Wirtschaftsleistung generieren. Der Großraum Istanbul erwirtschaftet dabei etwa 30 Prozent des türkischen BIPs, Paris trägt etwa denselben Prozentsatz zum französischen BIP bei und im Großraum Athen wird fast die Hälfte der griechischen Wirtschaftsleistung erzeugt. Berlin fällt als Deutschlands größte Metropole und gemessen am deutschen BIP aus dem Raster und kommt auf einen Anteil von gerade einmal 4,5 Prozent am deutschen BIP. Wirft man einen Blick auf die gesamte Wirtschaftsleistung der europäischen Metropolen, so belegt die französische Hauptstadt gemessen am BIP Platz 1. In der Region konnten 2022 knapp 782 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. An zweiter Stelle folgte London, darauf die Metropolregion Lombardei rund um Mailand.

Steigende Mietpreise und knapper Wohnraum sind Realität

Mit ein Grund für diesen Rückgang waren die steigenden Mietpreise, die überall in Europa zum Problem werden. Wohnraum in europäischen Großstädten ist für viele nicht mehr bezahlbar. In Berlin hat sich die durchschnittliche Miete pro m2 in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Auch Paris und Rom gehören zu den teuersten Städten Europas beim Quadratmeterpreis. Wohnen in der Stadt wird nach und nach zum Privileg der Superreichen. London belegt dabei hinter New York Platz 2 der Städte mit den meisten Millionären weltweit.

Öffentlicher Nahverkehr als Alternative zu verstopften Straßen?

Gerade in den größten Städten Europas gehören Staus zum Alltagsgeschäft der Pendler:innen und vollgestopfte Straßen sind keine Seltenheit. So betrug die durchschnittliche Fahrzeit für 10 km Wegstrecke in London 2023 ganze 37 min. Besonders langsam ging es auch in Paris und Rom voran. Hier brauchten Autofahrer:innen durchschnittlich knapp 26,5 Minuten für 10 Kilometer. Umso wichtiger sind öffentliche Verkehrsmittel. London hatte dabei nicht nur die längste durchschnittliche Fahrzeit auf den Straßen, sondern auch das mit großem Abstand längste U-Bahn-Netz Europas. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 zur Qualität des Nahverkehrs war Berlin weltweit die Stadt, in der es am leichtesten war, ein Ziel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Kultur und Freizeit in den Metropolen Europas sind ein Tourismus-Magnet

Der Tourismus prägt in vielen europäischen Metropolen das Stadtbild und stellt einen nicht unbedeutenden Wirtschaftszweig für die Städte dar. In der Tourismusbranche Athens wurden vor der Coronapandemie weit über 5 Prozent des BIPs der Metropole erwirtschaftet, in Rom waren es knapp 5 Prozent. Allein das Kolosseum in Rom wird jährlich von mehr als 10 Millionen Menschen besucht. Generell erfreuen sich die historischen Bauwerke Europas großer Beliebtheit. Europa ist dabei der Kontinent, der die meisten Denkmäler mit dem Status eines UNESCO Welterbes beheimatet, was auch internationale Tourist:innen aus aller Welt anzieht. Die jährlich meisten Übernachtungen verzeichnen dabei nicht etwa Athen oder Paris, sondern London mit knapp 85 Millionen touristischen Übernachtungen vor der Corona-Pandemie. Was die europäischen Metropolen eint, ist die Leidenschaft zum Fußball. In der Forbes-Liste der 15 weltweit wertvollsten Fußballclubs befindet sich kein einziger nicht europäischer Verein, über die Hälfte der Vereine kommt aus den Top-10 Ballungsräumen des Kontinents. Der spanische Fußball sticht in dieser Liste heraus. Real Madrid und der FC Barcelona kommen zusammen auf einen Wert von rund 11,6 Milliarden US-Dollar. Die vier Vertreter der britischen Hauptstadt London kommen auf einen Wert von mehr als 9,2 Milliarden US-Dollar. Auch der AC Mailand zählt zu den wertvollsten Teams im internationalen Fußball (Platz 14).
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von Statista Research Department, 27.03.2024

Key insights

Ballungsraum mit dem höchsten BIP pro Kopf
London
Ballungsraum mit dem höchsten Durchschnittsalter
Rom
Ballungsraum mit der höchsten Lebenserwartung
Madrid
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