Ergebnis der Parlamentswahl in Neuseeland 2023

Die konservative National Party hat die 54. Parlamentswahlen in Neuseeland am 14. Oktober mit einem Stimmenanteil von rund 38,06 Prozent gewonnen. Damit wird der amtierende Premierminister Hipkins von der Labour Partei keine zweite Amtszeit bekommen. Spitzenkandidat der NAT, Christopher Luxon, wird allerdings auf eine Koalition mit der rechtsliberalen ACT Partei angewiesen sein.

Labour kam in der vorangegangen Legislaturperiode noch auf 65 Sitzen im Parlament. Die National Party kommt nach den 54. Parlamentswahlen voraussichtlich auf 48 Sitze, die rechtsliberale ACT auf etwa 11 Sitze. Das würde nach derzeitigem Stand und entgegen der ersten Auszählungen nicht für eine Mehrheit reichen. Hipkins hatte im Januar das Amt des Ministerpräsidenten übernommen, nachdem die beliebte Jacinda Ardern ihr Amt überraschend abgegeben hat. Im Jahr 2020 hatte die Labour Partei unter Ardern noch die absolute Mehrheit erreicht, Ardern war vor allem durch ihr Krisenmanagement und Reaktion auf die Anschläge in Christchurch international hoch angesehen. Während der Corona-Pandemie setzte sie harte Einschränkungen durch, die im Land auch kritisiert wurden. Im Wahlkampf waren vor allem steigende Lebenshaltungskosten und die Wirtschaft ein Thema.

Wahlsystem von Neuseeland

Das Wahlsystem in Neuseeland ähnelt stark dem deutschen Wahlsystem, Neuseeland verwendet ein personalisiertes Verhältniswahlrecht. Wähler:innen stimmen mit einer Stimme für Kandidat:innen (electorate vote) in 72 Wahlkreisen, während die zweite Stimme für Parteien abstimmt (party vote). Dabei gilt ebenso wie in Deutschland eine Fünf-Prozent-Hürde. In den Wahlbezirken gewinnt jeweils der oder die Kandidat:in mit den meisten Stimmen, das Erreichen einer absoluten Mehrheit ist nicht erforderlich. Überhangmandate sind möglich. Eine Besonderheit des neuseeländischen Systems ist, dass seit 2002 sieben Sitze im Parlament Māori Kandidat:innen vorbehalten sind.