Laut der Studie „GfK Kaufkraft Deutschland 2016“ werden die Deutschen im Jahr 2016 nominal rund 430 Euro pro Kopf mehr für ihre Ausgaben zur Verfügung haben als im vergangenen Jahr. Rechnet man die Inflation von einem Prozent heraus sei ein realer Kaufkraftzuwachs von ebenfalls 1,0 Prozent zu erwarten, so die Autoren der Studie. Unter Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld.
Die regionalen Unterschiede sind zum Teil stark ausgeprägt. Betrachtet man je Bundesland die durchschnittliche Kaufkraft pro Einwohner in Prozent des Bundesdurchschnitts, so sind die Hamburger und Bayern mit den höchsten Werten vertreten. Der Osten kommt auf niedrigere prozentuale Werte, dafür aber auf die höchsten Steigerungen.
Geht man noch eine Ebene tiefer und betrachtet die Landkreise und Stadtkreise mit der höchsten Kaufkraft, sticht vor allem die Region München hervor. Sowohl der Landkreis als auch die Stadt München sind in der Top 10 zu finden, zudem weitere Kreise im Umland. Außerdem in der Top 10 sind zwei Landkreise im Taunus, Stormarn bei Hamburg und Erlangen, wie unsere Grafik zeigt.
Die Rangfolge der Top 10 der Stadt- und Landkreise ist gleich zum Vorjahr. Der Landkreis Starnberg ist der Kreis mit der höchsten Kaufkraft pro Kopf – mit rechnerisch 31.850 Euro pro Kopf steht den Starnbergern rund 46 Prozent mehr als dem Bundesdurchschnitt zur Verfügung. Die Stadtkreise München und Erlangen sind die einzigen urbanen Kreise im Top 10 Ranking, alle anderen sind Landkreise. Dies zeige laut GfK, dass viele kaufkraftstarke Menschen aktuell noch in den „Speckgürteln“ außerhalb der Stadtgebiete leben, trotz des Trends zur Reurbanisierung.
Vergleicht man nur die Stadtkreise mit mehr als 200.000 Einwohnern, folgen Düsseldorf (119,3 Prozent des Bundesdurchschnitts) und Frankfurt am Main (115,4 Prozent) hinter München. Bonn, Stuttgart und Wiesbaden kommen ebenfalls auf Werte über 112 Prozent. Die Autoren der Studie betonen, dass Metropolen beim Vergleich auf Kreisebene häufig eine Verwischung innerstädtischer Kaufkraftspitzen aufweisen. Der Grund: Zum Beispiel in großen Universitätsstädten überkompensieren viele junge Menschen mit niedrigen Einkommen die Kaufkraftspitzen der Topverdiener.
Zudem gibt es deutliche regionale Unterschiede oft in unmittelbarer Nähe: Der Hauptstadtkreis Berlin kommt auf einem Kaufkraftindex von 91,4 Prozent. Der Nachbarstadtkreis Potsdam hat 98,6 Prozent. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark übertrifft diesen mit einem Wert von 100,6 Prozent und markiert zugleich den kaufkraftstärksten Kreis der ostdeutschen Bundesländer. Der Landkreis Görlitz hingegen bildet mit 17.194 Euro pro Kopf weiterhin das Schlusslicht der 402 deutschen Kreise. Genau im Bundesdurchschnitt liegt übrigens der Landkreis Oldenburg.
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