In der österreichischen Hörfunkbranche gibt es zwei essentielle Hörfunksenderkategorien - die öffentlich-rechtlichen Sender des ORF wie 'Hitradio Ö3' und 'FM4' sowie die privaten Radiosender wie 'Kronehit' und 'Radio Arabella'. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben im Schnitt einen höheren Radio-Marktanteil. Der Marktanteil des stärksten ORF-Senders 'Hitradio Ö3' lag im Jahr 2019 zum Beispiel bei 33 Prozent - im Vergleich konnte der stärkste Privatsender 'Kronehit' nur 7 Prozent vom Radio-Marktanteil erreichen.
Bei der Tagesreichweite sieht es ähnlich aus. Die Tagesreichweite misst, wie viele Personen an einem Tag zumindest eine Viertelstunde Radio oder einen bestimmten Sender gehört haben. Dabei ist es unerheblich, wann und wie lange insgesamt Radio bzw. der bestimmte Sender gehört wurde. Der ORF-Radiosender 'Hitradio Ö3' hatte im Jahr 2019 eine Tagesreichweite von 33,7 Prozent - im Vergleich hatte der Privatsender 'Kronehit' eine Reichweite von 10,7 Prozent.
Die Senderempfangsart DAB+ (Digital Audio Broadcasting Plus), welche als störungsfreie, energie- und ressourcenschonende Alternative zum UKW-Rundfunk vermarktet wird, soll zukünftig europaweit als Hörfunkstandard gelten. Um den Digitalradiostandard auch in Österreich zu forcieren, wurde bis Ende Mai 2020 die Anzahl der DAB+ Sender auf 24 erhöht. Durch den Ausbau sollen bis Ende August 2020 83 Prozent der Bevölkerung Radio über DAB+ empfangen können.
Für die Radionutzung müssen Österreicherinnen und Österreicher eine Rundfunkgebühr zahlen. Wer Rundfunkgebühren fürs Radio sparen will, sollte nach Oberösterreich oder Vorarlberg ziehen - hier zahlten die Radionutzer im Jahr 2020 den geringsten Gebührenbeitrag mit 5,90 Euro im Monat.
Die durchschnittliche Radio-Nutzungsdauer betrug im Jahr 2019 täglich 201 Minuten. Fast drei Viertel der österreichischen Bevölkerung hörte mehrmals pro Woche Radio. Bei Radioangeboten wird traditionelles Radio immer noch bevorzugt, 61 Prozent nutzten jedoch im Jahr 2019 auch regelmäßig oder gelegentlich das Online-Radio eines Radiosenders. Rund 20 Prozent der 45- bis 54-Jährigen Österreicherinnen und Österreicher griffen im Jahr 2020 auf das Radio als Hauptnachrichtenquelle zurück.
Wie alle Medien profitiert auch die Radiobranche von Werbung. Unter den klassischen Werbemedien lag der Hörfunk lediglich auf Platz 5 der Werbespendings, der Bruttowerbewert des Hörfunks lag im Jahr 2019 rund 254 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 4,4 Prozent der Bruttoausgaben für Hörfunk-Werbung. Mit 54 Prozent wurde 2019 noch etwas mehr in Radiowerbung in ORF-Sendern als in Privatsendern investiert, wobei der Anteil für Werbung in privaten Radiosender in den letzten Jahren angestiegen ist.