Unterstützung für Wolodymyr Selenskyj nach russischer Invasion im Februar 2022

Laut einer Ende Februar 2022 veröffentlichten Umfrage innerhalb der ukrainischen Bevölkerung gaben rund 60 Prozent der befragten Ukrainer:innen an, die Aktionen ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj voll und ganz zu unterstützen. Lediglich sechs Prozent der Befragten äußerten wenig bis keine Unterstützung, bzw. Zustimmung zu Selenskyjs Handeln angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine. Besonders im Westen des Landes konnte Selenskyj zum Zeitpunkt der Erhebung auf breite Unterstützung bauen.

Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts

Am 22.02.2022 ließ die internationale Presse verlauten, dass der russische Präsident Wladimir Putin militärische Truppe in die Ukraine entsendet habe. Einige Expert:innen und Militärs bezeichneten den Entsendungsbefehl als ersten Schritt zum vollständigen Einmarsch. Zeitgleich erkannte Putin die Separatistengebiete und seit 2014 proklamierten Volksrepubliken Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten an - ein klarer Bruch des Minsker Abkommens und ein schwerer Schlag für alle diplomatischen Bemühungen im Russland-Ukraine-Konflikt. In der Nacht des 24. Februars 2022 griffen Putins Truppen schließlich erste Gebiete und Städte in der Ukraine an. Die schlimmsten Befürchtungen eines Krieges mitten in Europa erfüllten sich damit.

Vom Satiriker zum Staatsmann und Kriegsvermittler - Selenskyjs Weg als Präsident

Bei der ukrainischen Präsidentschaftswahl vom 21. April 2019 setzte sich der bis dahin vor allem aus Film und Fernsehen bekannte Satiriker Wolodymyr Selenskyj gegen den ehemaligen Amtsinhaber Poroschenko durch. Der politische Quereinsteiger gewann die Stichwahl um das Präsidentenamt im zweiten Wahlgang deutlich mit rund 73 Prozent der Stimmen. Durch seinen Mangel an Erfahrung wurde er oft kritisiert, konnte zu Beginn seiner Amtszeit aber stets auf gute Zustimmungs- und Vertrauenswerte aus der Bevölkerung zählen. Ab Ende 2019/ Anfang 2020 sanken seine Zustimmungswerte stetig ab. Im Zuge des Angriffs Russland auf die Ukraine zeigte sich hingegen ein Großteil der Ukrainer:innen mit seinem Handeln als Staatsmann und Kriegsvermittler zufrieden.