Unter einer nachhaltigen Bank wird ein Geldinstitut verstanden, dessen Geschäftstätigkeit auf sozialen und ökologischen Kriterien und Grundsätzen beruht. Diese Grundsätze prägen auch das Investitions-, Anlage- und Finanzierungsgeschäft der nachhaltigen Kreditinstitute. So machen die Institute beispielsweise nur Geschäfte mit ethisch vertretbaren Unternehmen und fördern mit ihren Investitionen eine nachhaltige Entwicklung und soziale Projekte.
Ethische Banken
Zu den größten nachhaltigen Banken, die in Deutschland geschäftsmäßig tätig sind, gehören die Triodos Bank, die GLS Bank, die Umweltbank und die Ethikbank. Die Triodos Bank hat ihren Sitz in den Niederlanden und ist zudem international tätig. Die Triodos Bank ist die größte Nachhaltigkeitsbank in Europa,
ihr Geschäftsvolumen umfasst mehr als 20 Milliarden Euro. Das
Volumen vergebener Kredite belief sich im Jahr 2020 auf rund 9,2 Milliarden Euro. Der
Großteil der Triodos-Kunden stammt aus den Niederlanden.
Die GLS Bank wurde bereits in den 70er Jahren gegründet und war die erste nachhaltige Bank in Deutschland. Aktuell besitzt das Kreditinstitut 7 Niederlassungen in Deutschland und verzeichnete im Jahr 2020 eine
Bilanzsumme von rund 8 Milliarden Euro. Die
Anzahl der Kunden beläuft sich derweil auf etwa 280 Tausend, bei einem
Volumen an vergebenen Krediten von rund 4,2 Milliarden Euro.
Die Umweltbank ist eine Direktbank ohne Filialnetz, die ausschließlich Kredite und Tagesgeldkonten anbietet. Die Geschäftstätigkeit ist primär auf den Erhalt der Umwelt ausgelegt. Das Institut wies für das Jahr 2020
eine Bilanzsumme von rund 4,9 Milliarden Euro aus. Die
Kundeneinlagen der Umweltbank beliefen sich auf eine Summe von knapp 2,7 Milliarden Euro.
Nachhaltige Geldanlagen
Im Jahr 2020 konnte auf dem
nachhaltigen Anlagenmarkt in Deutschland ein Gesamtvolumen in Höhe von rund 335,3 Milliarden Euro verzeichnet werden. Das Anlagevolumen nachhaltiger Investmentfonds belief sich auf etwa 15,5 Milliarden Euro. Im genannten Jahr wurden 82 Prozent der nachhaltigen Investments
von institutionellen Investorinnen und Investoren getätigt. Diese setzen sich zum größten Teil aus
kirchlichen Institutionen und Wohlfahrtsorganisationen sowie aus Versicherungsunternehmen zusammen. Die Struktur der nachhaltigen Geldanlagen nach Assetklassen zeigt, dass Aktien und Anleihen den größten Anteil der Investments ausmachen. Der
Anteil an Aktien betrug im Jahr 2020 rund 39 Prozent. Zu den
wichtigsten nachhaltigen Anlagestrategien auf der Ebene von Investmentfonds und Mandaten in Deutschland gehört der Ausschluss von Branchen, Unternehmen oder Staaten. Hierbei sehen die Banken von einem Investment ab, wenn bestimmte ESG-Kriterien und ethische Ansprüche der Geschäftspolitik nicht erfüllt werden oder gegen internationale Normen und Standards verstoßen wird. Die
Top 10 der Ausschlusskriterien nachhaltiger Geldanlagen beinhaltet unter anderem den Handel mit Waffen, Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen und Pornografie.
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