Laut dem Institut für Demoskopie Allensbach nutzt etwa die Hälfte der Deutschen über 14 Jahren Hilfsmittel zur Korrektur einer Sehschwäche. Insgesamt rund 25 Millionen von ihnen seien demzufolge ständige und etwa 19 Millionen zumindest gelegentliche Brillenträger. Mehr als 3,5 Millionen Deutsche tragen Kontaktlinsen (ausschließlich oder in Ergänzung zur Brille). Der Branchenverband ZVA schätzt den Anteil der Brillenträger in der Bevölkerung mit etwa zwei Dritteln dabei noch höher ein.
Die Augenoptikerbranche in Deutschland
Der Brillenabsatz liegt in Deutschland nach Schätzungen des ZVA ziemlich konstant bei etwas weniger als zwölf Millionen Stück jährlich. Den Umsatz der stationären Augenoptikbranche taxiert der Verband auf etwa 6,1 Milliarden Euro für das Jahr 2019. Die Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes kommt zu ganz ähnlichen Ergebnissen und geht für 2018 von Nettoerlösen in Höhe von rund 5,7 Milliarden Euro aus.Fielmann ist mit einem Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro das mit Abstand größte Unternehmen der Branche. Allein Apollo Optik erreicht in Deutschland annähernd Umsatzvolumina der Größenordnung der Hamburger Kette. Des Weiteren operieren regionale Ketten und unabhängige Fachgeschäfte innerhalb der Branche.
Strukturveränderungen in der Augenoptikerbranche
Nach dem weitgehenden Wegfall der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen in den letzten Jahren sind Augenoptiker stärker als früher als Verkäufer ihrer Ware gefordert. Zuletzt betrug der Anteil der Krankenkassenleistungen nur noch etwa ein Prozent des Gesamtumsatzes der Branche.Wohl aufgrund des hohen Beratungsbedarfs spielt der E-Commerce im Gegensatz zum übrigen Einzelhandel noch keine bestimmende Rolle beim Brillenkauf. Laut der Verbrauchs- und Medienanalyse nutzen nur 1,3 Prozent der Brillenkäufer*innen (bzw. 0,65 Prozent der Gesamtbevölkerung) normalerweise das Internet als Anlaufstelle. Bei Brillen ohne Sehschwächekorrektur wie beispielsweise Sonnenbrillen liegt der Anteil allerdings schon deutlich höher. Das Statistische Bundesamt schätzt in der Jahresstatistik im Handel den Anteil der Umsätze, den stationäre Augenoptiker im Netz erzielen, auf etwas niedriger als ein Prozent, wobei es hier aufgrund des Stichprobencharakters der Untersuchung zu größeren Abweichungen kommen kann.