Die Pressefreiheit in Deutschland ist zunehmend bedroht. Zuletzt gab es immer wieder Angriffe auf Journalist:innen. Wie die Statista-Grafik mit Daten des European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) zeigt, kam es in der Bundesrepublik seit 2020 zu mehr als 100 körperlichen Attacken auf Medienschaffende. Die häufigsten registrierten Fälle sind Angriffe, die glücklicherweise ohne Verletzungsfolge blieben (156 Vergehen). Etwa 103-mal wurden Journalist:innen von anderen Personen bedroht und 90-mal Ausrüstung wie Kameras und Mikrofone zerstört. In 36 Instanzen hat das Europäische Zentrum für Pressefreiheit körperliche Angriffe registriert, bei denen Pressevertreter:innen zu Schaden gekommen sind.
Zwischen Januar 2020 und November 2023 hat die Non-Profit-Organisation rund 406 Delikte gezählt. In 47 Prozent der Fälle waren diese physischer Natur, etwa 42 Prozent der Vorfälle waren verbal. 24 Prozent richteten sich gegen journalistische Ausrüstung, bei etwa 14 Prozent waren es juristische Repressalien oder Zensur. Zwei Drittel aller Vergehen werden von Individuen begangen, etwa 16,5 Prozent entfallen auf die Polizei. Am häufigsten kommt es während Demonstrationen zu einer Einschränkung der Pressefreiheit. Insbesondere im Kontext der Corona-Demonstrationen im Jahr 2020 kam es häufig zu Angriffen seitens der Demonstrierenden oder Polizist:innen.