Der Begriff Kopfschmerz bezeichnet dabei in erster Linie das Symptom von Schmerzen im Kopfbereich. In der Forschung werden hingegen primäre Kopfschmerzen von sekundären unterschieden. Während letztere als Folge anderweitiger Erkrankungen wie Infekte, Kopfverletzungen, Fehlsichtigkeit oder Ähnlichem verstanden werden, sind die weitaus häufiger vorkommenden primären Kopfschmerzen eigenständige Beschwerden. Zu den häufigsten Erscheinungsformen primärer Kopfschmerzen zählen die Migräne und der Spannungskopfschmerz. Für knapp 10 Prozent der deutschen Bevölkerung ist eine der ICD 10-Kopfschmerzdiagnosen (G43, G44, R51) im Rahmen der ambulanten oder stationären Versorgung dokumentiert, wobei Frauen nahezu doppelt so häufig betroffen sind wie Männer.
Werden Betroffene nach den Ursachen bzw. Auslösern ihrer Kopfschmerzen befragt, so wird am häufigsten auf Stress verwiesen. Auch zu lange Bildschirmzeiten, Lärm und psychosomatische Ursachen werden oft als Ursache ausgemacht. Als die gängigsten Bewältigungsstrategien werden neben der Einnahme von Schmerzmitteln vor allem Schlafen, mehr Trinken und sich ausruhen benannt.
Schmerzen oder Migräneanfälle können so stark sein, dass die Betroffenen sie nur mit Medikamenten lindern bzw. kontrollieren können. 85 Prozent der Menschen die regelmäßig unter Kopfschmerz leiden greifen zu Schmerzmitteln. Der Wirkstoff Ibuprofen wird dabei am häufigsten verordnet. Aber auch ohne ärztliche Verordnung ist Ibuprofen der beliebteste Wirkstoff gegen Kopfschmerzen. Die Hemmschwelle, den Schmerz schnell und effektiv pharmakologisch zu bekämpfen, scheint dabei in Deutschland nach und nach zu sinken: so hat sich er die Anzahl der Menschen, die mindestens einmal pro Woche zu Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen greifen, in den letzten zehn Jahren um rund 3,7 Millionen auf insgesamt 22,78 Millionen Personen im Jahr 2018 erhöht.