Mit rund 54 Milliarden US-Dollar (Stand: Mai 2023) beziffert das ukrainische KSE-Institut die durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands entstandenen Schäden an Wohngebäuden in der Ukraine. Das entspricht mehr als einem Drittel der gesamten Schäden an Infrastruktur und Gebäuden des Landes. Die durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms verursachte Zerstörung im Gebiet des Fluss Dnipro ist dabei noch nicht in den Schätzungen enthalten.
Laut den Expert:innen beträgt Gesamtzahl der beschädigten Wohneinheiten im Juni mehr als 163.000. Die Gesamtfläche der beschädigten oder zerstörten Einrichtungen entspricht etwa 87 Millionen Quadratmetern - das sind 8,6 % des gesamten Wohnungsbestandes der Ukraine.
Die am stärksten betroffenen Gebiete sind die Oblaste an der östlichen Grenze: Donetsk, Luhansk Charkiw und die Region um die Hauptstadt Kiew. Laut KSE wurden im Oblast Donetsk 40 Prozent aller Wohngebäude zerstört. Auf Städteebene fällt das Ausmaß der Zerstörung teilweise noch gravierender aus. Mariupol, Charkiw, Bachmut oder Sjewjerodonezk gehören beispielsweise zu den Orten mit der höchsten Anzahl an beschädigten Wohneinheiten. Nach vorläufigen Schätzungen wurden 90 Prozent des Wohnungsbestandes in Sjewjerodonezk (Region Luhansk) beschädigt, während es in Städten wie Bachmut quasi keine unbeschädigten Gebäude mehr gibt.
Die fortlaufende Zerstörung von Wohnraum in der Ukraine zwingt viele Einwohner:innen zur Flucht. Seit Beginn des Krieges vor etwas mehr als 500 Tagen, sind rund 6,3 Millionen Menschen aus dem Land geflohen, weitere sechs Millionen Vertriebene sind im Inland verblieben.