War die Nutzung von Cloud-Diensten im Firmenkontext vor zehn Jahren noch eher die Ausnahme als die Regel, kommen deutsche Firmen heutzutage kaum noch ohne Software-as-a-Service wie Microsoft 365, Google Workspace oder die CRM-Management-Werkzeuge von Salesforce aus. Laut des aktuellen Cloud-Reports des IT-Branchenverbands Bitkom nutzen 2023 89 Prozent der befragten deutschen Unternehmen Cloud-Dienste, weitere acht Prozent planen oder diskutieren die Nutzung. Wie unsere Grafik zeigt, fand der größte Sprung in Sachen Nutzung von Cloud-Computing in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre statt.
2014 nutzten beispielsweise nur 44 Prozent der befragten Unternehmen Anwendungen in der Cloud, 2016 waren es bereits zwei Drittel. Die momentan am häufigsten genutzten Arten von Cloud Computing sind das Speichern von Daten auf einer Online-Plattform, Web-Konferenzen, das Bereitstellen zusätzlicher Rechenleistung für verschiedene Anwendung sowie der Einsatz von Office-Paketen.
Weniger genutzt werden Internet-of-Things- und KI-Dienste. Gerade bei letzteren sieht Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder allerdings viel Potenzial im Mittelstand. "Die Cloud bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen Zugang zu innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz – ohne hohe Investitionskosten oder speziellem technischem Know-how im eigenen Unternehmen", so Rohleder in einer Pressemitteilung zum aktuellen Cloud-Report.
Eine der der größten Hürden für die Implementierung von Cloud-Diensten ist zeitgleich auch ein Problem, das die gesamte IT-Branche umtreibt: Der anhaltende Fachkräftemangel. 65 Prozent der von Bitkom befragten Unternehmen sehen ein Mangel an qualifiziertem Personal als unternehmensinternen Stolperstein hin zu stärkerem Fokus auf die Cloud an, 53 Prozent fehle die Zeit für die Umsetzung und 52 Prozent sei eine Migration in die Cloud zu komplex – Probleme, die entsprechend geschultes Fachpersonal in der Theorie deutlich vermindern könnte.